Die Story ist zu groß für die Leinwand
Sehr groß waren meine Erwartungen an den neuen Kinofilm, denn schließlich geschehen viele wichtige Dinge in diesem Jahr in Hogwarts. Und angesichts der Fülle an Details, die das Buch so unterhaltsam und spannend machten, war es klar, dass nicht alles davon auch im Film Platz haben würde.
ABER: WAS davon für den Film ausgewählt wurde und was NICHT und WIE sich die einzelnen Charaktere, ihrer Hintergründe und Verwicklungen im Buch beraubt, auf der Leinwand "aufführen", überrascht mich ziemlich. Zwar sind die Eckpunkte der Handlung enthalten, drum herum wirkt die Geschichte aber zwischendurch oberflächlich, wie wenn man auf einer Liste einzelne Szenen abgehakt hätte, um schneller weiter zu kommen.
Keinen Anlaß für Kritik gibts für Daniel, Rupert, Emma und die anderen Hauptdarsteller: sie werden immer besser. Auch der Schnitt, die Kameraführung, die Effekte und die dunkle, gruselige Atmosphäre bieten tadellose Voraussetzungen für eine gelungene Umsetzung. Letztlich bleibt der Film aber erstaunlich leer, wenn man bedenkt, wieviel das Buch zu bieten hätte.
Deshalb gibt es diesmal, entgegen meiner Erwartungen, Abzüge. Und an Euch alle richte ich meinen Appell, unbedingt das Buch zu lesen, denn J.K. Rowlings Phantasie und Einfallsreichtum sind scheinbar endgültig zu groß für die Leinwand geworden.
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