Captain Phillips

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Forumseintrag zu „Captain Phillips“ von 8martin

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8martin (17.02.2016 11:44) Bewertung
SOS vor Somalia
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis Hollywood die Realität aufgreift und zu einem Film verarbeitet. Lange Zeit hatten ‘Piraten‘ vor der Küste von Somalia Tanker gekidnappt und Lösegeldforderungen in Millionenhöhe gestellt. Paul Greengrass hat ein dokumentarisches Drama mit etwas Hintergrund und ein bisschen Tiefgang abgeliefert. Dabei wird einerseits auf die Auswahl der kleinen Fischer eingegangen, die hier für Warlords das schmutzige Handwerk aufführen und andererseits darauf hingewiesen, dass sich die zufällig ausgewählte Truppe keineswegs immer einig ist. Die Entwicklung ist logisch nachvollziehbar und bleibt spannend, weil es immer wieder auf beiden Seiten kleinere Imponderabilien gibt, die so von den Akteuren nicht vorgesehen waren. Der Ausgang ist jedem klar. Es interessiert nur, wie es ging? Es ist nicht nur die technische Allmacht der USA, die hier vorgeführt wird, sondern auch die intellektuelle Überlegenheit der westlichen Seeleute. Tom Hanks in der Titelrolle gibt trotz seiner Gefangenschaft den Piraten einerseits noch Tipps, andererseits ist er aber auch permanent bereit, ihnen Knüppel zwischen die terroristischen Beine zu werfen. Absolut authentisch wirkt dabei das Kauderwelsch, das zwischen den Parteien gesprochen wird, vor allem mit dem Anführer der Piraten Muse (Barkhad Abdi). Die sind glaubhaft gecastet: unsympathisch, böse und unberechenbar. Die Handcam ist hier bildendes Stilmittel.
Ehefrau Andrea (Catherine Keener) taucht in diesem reinen Männerfilm nur ganz kurz auf. Darstellerisches Highlight ist die Reaktion von Captain Phillips nach seiner Befreiung. Der Zuschauer kann die Erleichterung aber auch das mögliche Trauma nachvollziehen. Spannende Dokumentation.
 
 

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