Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1

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Forumseintrag zu „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ von Schifferl

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Schifferl (08.10.2015 16:06) Bewertung
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In letzter Zeit werden (zur Gewinnmaximierung) immer mehr Buchverfilmungen als Mehrteiler ins Kino gebracht. Den Anfang machte der letzte Teil der „Harry Potter“-Reihe, gefolgt vom Abschluss der „Twilight“-Saga, bis es schließlich „Der Hobbit“ auf die Spitze trieb (drei Überlängenfilme aus einem (dünnen) Kinderbuch). Nun sind auch die Macher hinter den Panem-Verfilmungen auf den Zug aufgesprungen und servieren den finalen Teil in zwei Akten.

Die Handlung schließt diesmal nahtlos an den Vorgänger an, was natürlich gewisse Vorkenntnisse voraussetzt. Der Ort des Geschehens hat sich nun von der tropischen Umgebung der Hungerspiele-Arena in einen unterirdischen Bunker im zerstört geglaubten Distrikt 13 verlagert. Hier haben sich die Rebellen versammelt und planen den Sturz von Präsident Snow (Donald Sutherland). Auch die gerettete Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) soll die Kämpfer unterstützen und als Gesicht der Revolution die Aufständischen in den anderen Distrikten moralisch unterstützen. Erreicht werden soll dies durch Propaganda-Videos, die mit Katniss gedreht werden sollen.

Viel mehr an Handlung gibt es in diesem Teil der Panem-Saga leider nicht. Natürlich gibt es auch noch Peeta (Josh Hutcherson), der sich anscheinend auf die Seite von Präsident Snow geschlagen hat – oder wird er doch eher im Kapitol gefangen gehalten? Zu den düsteren Bildern, die die Grausamkeit des Diktators Snow erstmals wirklich zeigen, passt wieder einmal die Verzweiflung und teilweise auch gebündelte Wut von Jennifer Lawrence sehr gut. Doch trotz der sehr drastischen Bilder (Bombardierung eines Verwundeten-Lagers) schafft es der Film aber nicht, wirklich mitzureißen. Die Emotionen kühlen in den Pausen zwischen den aufwühlenden Szenen immer wieder schnell ab.

„Mockingjay Teil 1“ bietet wieder eine sehr gute Schauspieler-Riege (sehr gut der leider inzwischen verstorbene Philip Seymour Hoffman), doch wäre es vielleicht hier doch besser gewesen, auf eine Zweiteilung des Finales zu verzichten. Manche emotionale Szene verfehlt ihre Wirkung durch zu langes Breittreten der Situation.
 
 

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