Spectre

Bewertung durch Harry.Potter  75% 
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Forumseintrag zu „Spectre“ von Harry.Potter


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Harry.Potter (27.11.2015 12:40) Bewertung
Voll mit Zitaten und Anspielungen und einem blassen Bösewicht
Sam Mendes' zweite Runde mit dem Geheimagenten im Auftrag Ihrer Majestät setzt inhaltlich dort fort, wo sein großer Triumph bei Kritik und Kasse "Skyfall" endete, entwickelt auf den Stützpfeilern dieser neu geschaffenen Vorgeschichte von James Bond aber dennoch eine neue Story. "Spectre" ist definitiv keine Fortsetzung, sondern vielleicht eher eine Vertiefung des Begonnen, die besonders dort, wo sie sich in die Tradition der früheren Bond-Filme einreiht, besonders geglückt ist. Ebenso wohltuend lassen sich in diesem Kontext auch die Verweilszenen bewerten, die es im Film zur Genüge gibt, geben sie doch Einblick in James Vergangenheit und die Motivation seines Handelns und treiben die Psychologisierung des Agenten und seiner Geschichte gekonnt und letzten Endes immer auch interessant voran. Erstaunlich gut gelang es Sam Mendes diesmal , die Balance zwischen den notwendigen Actionszenen, der nackten Haut, dem Humor und der Spannung insgesamt zu halten, was vor allem angesichts der größten Schwäche des Filmes eine beachtliche Leistung darstellt: der Bösewicht ist so blass wie schon lange nicht mehr. Vielleicht war es den Produzenten bewusst, wie wenig Substanz hier im Drehbuch zu verwerten war, sodass sie sich für den zweifachen Oscar-Preisträger Christoph Waltz entschieden, dem man gewiss kein mangelndes Charisma in seinen Rollen nachsagen kann. Doch auch er scheitert an der allzu stark konstruierten Verbindung zwischen Bond und Blofeld, die man ihm aufgebürdet hat. So erfreulich es für die Steiermark war, als einer der internationalen Drehorte ausgewählt zu werden, so auffällig verkrampft wirkt leider auch die Story, die dafür nötig war, um James ein zweites Mal nach Österreich zu holen. Diese Schwäche gleicht der Film aber weitgehend durch die zahlreichen sehr gelungenen Anspielungen auf Erzählmotive und Drehorte früherer James Bond-Klassiker aus und garniert diese Leistung mit einer gleichermaßen raffiniert eingebauten wie treffend formulierten Kritik an der zunehmenden Einschränkung der Privatsphäre, um ein vermeintliches Mehr an Sicherheit zu schaffen.
 
 

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