Spectre

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Forumseintrag zu „Spectre“ von 8martin


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8martin (09.11.2015 11:32) Bewertung
Der tanzende Drachen
Sam Mendes ist ein ganz großartiger Bond gelungen. Er hat nur ganz dezent auf bekannte Figuren zurückgegriffen (meist Fotos oder Requisiten), was die Bond Fans jubeln lässt. Aber er hat auch Ian Fleming weiter entwickelt. Bond kämpft nicht mehr wie sonst gegen Russen, Chinesen oder einen Egomanen hier sind es die Feinde der Demokratie im eigenen Lager. Was den Film außer der hohen Spannung noch so angenehm macht, sind die Tempi Wechsel. Klar braucht man die rasanten Verfolgungsjagden, die pyrotechnischen Superexplosionen sowie die tollen Stunts (hier mal wieder im Zug). Dazwischen gibt es aber immer wieder ruhige, fast ungewohnt ruhige Passagen mit wunderschöner Landschaft oder bemerkenswerten Begegnungen. Und das großartig hinausgezögerte Happy End mit Madame Swan (Léa Seydoux) kommt zwar erwartungsgemäß, aber wunderschööön spät. Und auch Monica Belluccis Kurzauftritt war Peperoni pur vor der Spiegelwand. Ein Ausfall war lediglich Christoph Walz. Selbst mit entstelltem Gesicht ist er kein Bösewicht à la Blofeld. Er ist und bleibt ein charmanter Mann. Das bisschen Süffisanz, das er bringt reicht nicht. Er ist halt Kindergeburtstag. Im ‘Django‘ hatte er geschliffene Dialoge. Das kann er süffisant gut machen. A apropos: der Witz hat wieder Eingang in die Dialoge gefunden. Madeleine Swanns Vater (Jesper Christensen) nennt 007 kurz vor seinem Tod ‘Einen Drachen, der in einem Hurrikan tanzt‘. Alles zusammen macht das einen großartigen Film aus.
Nach ‘Skyfall‘ – dem besten Bond aller Zeiten, vor allem auch wegen der menschlichen Komponente - hätte ich eine Steigerung fast nicht für möglich gehalten. Das galt nur bis ich Spectre gesehen hatte.
 
 

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