Jane Eyre

Bewertung durch 8martin  90% 
Durchschnittliche Bewertung 75%
Anzahl der Bewertungen 6

Forumseintrag zu „Jane Eyre“ von 8martin

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8martin (04.03.2016 19:19) Bewertung
Gefühlvolle Romanze ohne Schmalz
Der vielleicht am häufigsten verfilmte Roman von Charlotte Bronté erhält hier von Cary Fukunaga fast eine Neuinterpretation.

Angeführt von zwei großartigen Hauptdarstellern Mia Wasikowska und Michael Fassbender kann sich auch das übrige Ensemble durchaus sehen lassen. (Sally Hawkins, Imogen Poots u.v.a.).

Die Handlung ist geschickt zerschnitten, bis sich Vergangenheit und Gegenwart wiedertreffen. Janes Vorgeschichte wird nur kurz beleuchtet, aber mit ersten deutlichen Hinweisen auf ihren Charakter: offen, freimütig, hilfsbereit und hart im Nehmen aber auch zart im Gefühl. Atmosphärisch ist der Film meist in blasses Grau oder überhaupt düstere Farben gehüllt und erhält gelegentlich einen Anflug von Horror.

Neben der Landschaft, die der Heimat der Vorlage gut nachempfunden und großartig ins Bild gesetzt wurde, gibt es hier breiten Raum für die Dialoge, was den Film ganz nah an Charlotte Bronte heranrückt. Fukunaga stellt Jane viel deutlicher als im Roman zwischen zwei Männer: ihre große Liebe Sir Rochester (Fassbender) und den Geistlichen John Rivers (Jamie-Billy-Elliot-Bell). Klar für wen sie sich am Ende entscheidet. Aber da gibt es noch Ehehindernisse, die hier wie Überraschungsschocker in die Handlung eingebaut sind. Bigamie steht im Raum. Als guten Geist des Hauses Rochester sehen wir Judi Dench, die am Ende Jane gute und schlechte Nachrichten überbringt und den Zuschauer darüber aufklärt, was passiert war.

Einen Aspekt, den Charlaotte Bronté immer wieder betont hat, ist auch hier enthalten: Janes Unabhängigkeit und finanzielle Selbständigkeit. Sie arbeitet als Erzieherin und Dorfschullehrerin. Und im Sinne von Charles Dickens wird ihr da noch nachgeholfen: sie erbt eine große Summe. Das passt gerade, denn Rochesters Haus liegt in Schutt und Asche. Manchmal sitzt da auch ein Schalk in Brontés Nacken, wenn man Sätze hört wie ‘Die Schönheit des Mannes liegt in seiner Kraft.‘

Schön, dass es noch solche Filme gibt.
 
 
 
8martin (04.03.2016 19:19)
Gefühlvolle Romanze ohne Schmalz
Der vielleicht am häufigsten verfilmte Roman von Charlotte Bronté erhält hier von Cary Fukunaga fast eine Neuinterpretation.

Angeführt von zwei großartigen Hauptdarstellern Mia Wasikowska und Michael Fassbender kann sich auch das übrige Ensemble durchaus sehen lassen. (Sally Hawkins, Imogen Poots u.v.a.).

Die Handlung ist geschickt zerschnitten, bis sich Vergangenheit und Gegenwart wiedertreffen. Janes Vorgeschichte wird nur kurz beleuchtet, aber mit ersten deutlichen Hinweisen auf ihren Charakter: offen, freimütig, hilfsbereit und hart im Nehmen aber auch zart im Gefühl. Atmosphärisch ist der Film meist in blasses Grau oder überhaupt düstere Farben gehüllt und erhält gelegentlich einen Anflug von Horror.

Neben der Landschaft, die der Heimat der Vorlage gut nachempfunden und großartig ins Bild gesetzt wurde, gibt es hier breiten Raum für die Dialoge, was den Film ganz nah an Charlotte Bronte heranrückt. Fukunaga stellt Jane viel deutlicher als im Roman zwischen zwei Männer: ihre große Liebe Sir Rochester (Fassbender) und den Geistlichen John Rivers (Jamie-Billy-Elliot-Bell). Klar für wen sie sich am Ende entscheidet. Aber da gibt es noch Ehehindernisse, die hier wie Überraschungsschocker in die Handlung eingebaut sind. Bigamie steht im Raum. Als guten Geist des Hauses Rochester sehen wir Judi Dench, die am Ende Jane gute und schlechte Nachrichten überbringt und den Zuschauer darüber aufklärt, was passiert war.

Einen Aspekt, den Charlaotte Bronté immer wieder betont hat, ist auch hier enthalten: Janes Unabhängigkeit und finanzielle Selbständigkeit. Sie arbeitet als Erzieherin und Dorfschullehrerin. Und im Sinne von Charles Dickens wird ihr da noch nachgeholfen: sie erbt eine große Summe. Das passt gerade, denn Rochesters Haus liegt in Schutt und Asche. Manchmal sitzt da auch ein Schalk in Brontés Nacken, wenn man Sätze hört wie ‘Die Schönheit des Mannes liegt in seiner Kraft.‘

Schön, dass es noch solche Filme gibt.
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8martin (09.03.2016 18:07) Bewertung
Errare humanum est
Entschuldigung. War eine Freudsche Fehlleistung. Kann mal passieren.
Ist mir äußerst peinlich. Bei direkter Begegnung würde ich euch alle auf ein Bier einladen.

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