Alles, was wir geben mussten

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Forumseintrag zu „Alles, was wir geben mussten“ von 8martin

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8martin (29.05.2016 10:57) Bewertung
Loslassen
Der Film geht nicht nachhaltig unter die Haut. Dabei werden ausgiebig emotionale Szenen gezeigt. Die jungen Hauptdarsteller tun ihr Möglichstes, um die Botschaft rüber zu bringen: Sie werden als Ersatzteillager von Organen missbraucht. Ruth (Keira Knightley) hier mal in einer tragischen Rolle. Ihre begrenzte Mimik passt hier wunderbar ins Bild. Sowie das Pärchen Kathy (Carey Mulligan) und Tommy (Andrew Garfield) überzeugen durchaus in ihren Rollen. Das Drehbuch hält sich leider weitgehend zurück über die Hintergründe der Organisation. Manche Aktionen sind völlig unverständlich. Und weil man Vieles nicht kennt, beeindruckt einen auch das Ganze nicht besonders. Stattdessen wird viel Optik für eine englische Eliteschule verwendet. Lange Dialoge sind eine Herausforderung für die Konzentration. Also nichts zum Entspannen, eher anstrengend bis unangenehm. Und wenn am Ende die Schulleiterin Miss! Emily (Charlotte Rampling) Kathy und Tommy erklärt, dass es keine aufschiebende Aktionen gibt und je gegeben hat, was beide versucht haben zu erreichen, kann man darauf nur wie er reagieren: er schreit sich den Frust aus der Seele. (Ende!) Allein Miss Lucy (Sally Hawkins) bringt inhaltlich ‘etwas Butter bei die Fische‘. Danach gibt es nur noch Leid und Schmerz vor einem vagen System, das man nicht näher kennenlernt. Und bei all dem Ausflug an der Schmerzgrenze der Akteure wurde die Spannung gleich mitgekillt. Da bleibt Kathy nur der Schlusssatz zu einem großen Baum im Sonnenuntergang. Schauspiel OK, Drehbuch OW.
P.S. und von Rachel Portmans toller Musik bekommt man auch nicht viel mit.
 
 

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