Das Labyrinth der Wörter
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Forumseintrag zu „Das Labyrinth der Wörter“
von r2pi
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r2pi
(29.04.2011 01:07)
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grobklotzig
margueritte schenkt germain ein wörterbuch. mit dem er nichts anfangen kann, weil er um zu finden was er sucht, erst einmal korrekt schreiben können muss; findet er dann ein bekanntes wort, fehlt ihm das leben dahinter, fehlen die geschichten, die er selbst zu diesen wörtern erzählen könnte, oder er wird mit nichts sagenden erklärungen, tautologien, abgespeist.
ungebildet und grobschlächtig, wird germains “versagen“ aber mehr auf persönlicher (schuld)ebene abgehandelt als an den strukturen und wertvorstellungen des bildungsbürgertums selbst:
durch die grobe, holzschnittartige zeichnung der liebesunfähigen mutter und insbesondere des sadistischen lehrers wird diese treffende kritik an akademischer selbstgerechtigkeit und überheblichkeit relativiert, und damit – zu unrecht – bis zur belanglosigkeit entschärft: durch (und mit) margueritte wird alles wieder gut, “der brachliegende kopf“ lernt durch sie nicht nur die liebe zur literatur, sondern auch seine wunden aus kindertagen zu heilen.
so vorhersehbar dieser plot und so elendslang seine exposition, so abrupt ist das rührselig-naive ende. die kumpels aus der mittagsbar sind kaum mehr als staffage und stichwortgeber, sogar die figur des germain selbst wirkt über weite strecken wie ein peinliches konstrukt aus der phantasie eines drehbuchautors. über margueritte erfährt man auch nicht sehr viel – aber wenn man dépardieu trotz eklatanter drehbuch-/regieschwächen gerne zusieht, so gilt das noch mehr für gisèle casadesus.
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