Troja

Bewertung durch auson  75% 
Durchschnittliche Bewertung 62%
Anzahl der Bewertungen 76

Forumseintrag zu „Troja“ von auson

auson (21.05.2010 08:13) Bewertung
Troja
Es heißt nirgends, dieser Film sei eine Verfilmung der Ilias, und Untreue gegen eine Vorlage zu beklagen, scheint wenig angebracht, wenn wüstes Herumwerken an klassischen Schauspielen und Opern heute üblich ist. Als ich die Voranzeige sah, mit den Schiffen bis zum Horizont, wollte ich den Film zuerst nicht anschauen - vielleicht war es Brad Pitt, der mich dann doch reizte.
Achilles als Wunderwaffe reizt mich zwar auch nicht, und eine Kampfmaschine zu sein, ist freilich weniger "groß", wenn man sich unverwundbar weiß. Der Film zeigt, warum Krieg gemacht wird und wie er gemacht wird, überzeugend und eindringlich. Er zeigt, dass nicht nur mit den Waffen gekämpft wird. Er zeigt, dass die Kampfmaschine Achilles zu Gefühlen für eine Gefangene fähig ist, dass Patroklos ihm mehr ist als ein Verwandter und Trainingspartner. Er zeigt, wie Achilles schließlich über der Leiche Hektors weint.
 
 
auson (21.05.2010 08:13)
Troja
Es heißt nirgends, dieser Film sei eine Verfilmung der Ilias, und Untreue gegen eine Vorlage zu beklagen, scheint wenig angebracht, wenn wüstes Herumwerken an klassischen Schauspielen und Opern heute üblich ist. Als ich die Voranzeige sah, mit den Schiffen bis zum Horizont, wollte ich den Film zuerst nicht anschauen - vielleicht war es Brad Pitt, der mich dann doch reizte.
Achilles als Wunderwaffe reizt mich zwar auch nicht, und eine Kampfmaschine zu sein, ist freilich weniger "groß", wenn man sich unverwundbar weiß. Der Film zeigt, warum Krieg gemacht wird und wie er gemacht wird, überzeugend und eindringlich. Er zeigt, dass nicht nur mit den Waffen gekämpft wird. Er zeigt, dass die Kampfmaschine Achilles zu Gefühlen für eine Gefangene fähig ist, dass Patroklos ihm mehr ist als ein Verwandter und Trainingspartner. Er zeigt, wie Achilles schließlich über der Leiche Hektors weint.
 
auson (21.05.2010 08:12) Bewertung
Troja
Achilles, der in diesen Krieg zog, weil er wollte, "was alle Männer wollen", hat gelernt, dass es auch ihn nicht bloß das Leben kostet, wenn sein Name nach Jahrtausenden noch genannt werden soll. Und so sehe ich in "Troja" einen Kriegsfilm gegen den Krieg. Der Film zeigt, dass Ursache und Anlass eines Krieges nicht das selbe sind, und er zeigt die unterschiedlichsten Charaktere, die da wirken. Den Herrscher, der alles außer der Macht verachtet: Agamemnon; den Herrscher, der auf gerechte Götter vertraut: Priamos; den nach Redlichkeit treuen Verteidiger: Hektor; den letztlich nur sich selbst treuen Angreifer: Odysseus; alles reife Männer; dazu die Jugendlichen, die sich selbst überschätzen, ob aus Ehrgeiz: Patroklos; ob aus Verliebtheit: Paris. Dass der Pechvogel Paris zuletzt noch seine Ehre rettet, inden er die einzig verwundbare Ferse des Achilles trifft, finde ich schön, und die kleine Szene mit Aeneas wirklich rührend. Orlando Bloom hat auch einen anderen Helden anderer Art darzustellen verstanden.
"Troja" gehört zu den Filmen, die ich mir von Zeit zu Zeit wieder ansehen möchte.
 
 

zum gesamten Filmforum von „Troja“
zurück zur Userseite von auson