Forumseintrag zu „Our Grand Despair“ von themovieslave

Seyfi Teomans Film ist in sehr ruhigen Bildern erzählt, erweckt jedoch trotzdem eine gewisse komische Dynamik. Gründe dafür sind das brillant geschriebene Drehbuch, lebendige Figuren und allen voran zwei wunderbare Hauptdarsteller: Ilker Aksum und Fatih Al dominieren in ihren Performances der beiden befreundeten Männer Ender und Cetin den Film. Sie verlieben sich beide in die selbe Frau – doch daraus eskaliert kein großes Drama, sondern viel mehr subtiler Humor und gegenseitiges Auf-Den-Arm-Nehmen der beiden. Dass der Film eben dadurch konfliktärmer ist als er hätte werden können, ist klar und trotzdem: Genau dies ist ein weiterer positiver Aspekt von „Our Grand Despair“. Ausgehend von der Annahme, dass wahre Freundschaft nicht erschüttert werden kann, zieht das Drehbuch eben dies durch. Es gibt keine unnötigen Streitereien – die Konkurrenz, die zwischen den beiden entsteht wird subtil gespielt und sorgt eben dadurch für eine gehörige Portion Humor.

Einwenig unentwickelt bleibt die Figur der Nihal, die einfach nur als Liebesbeziehungs-Platzhalter dient und austauschbar bleibt. Zu wenig Hintergrund und Finesse wird ihr zugemutet, zu anonym bleibt sie für den Zuschauer.

Nichtsdestotrotz bleibt „Our Grand Despair“ eine sehenswerte Komödie, die eine weitere Bereicherung für das immer interessanter werdende neue türkische Kino darstellt.