Vor allem: grandioses Drehbuch
Die Geschichte von "Facebook" auf die Leinwand zu bringen, birgt an sich ja schon genug interessanten Stoff, um damit einen Spielfilm zu drehen. Dass dieser Spielfilm dann auch noch so mitreißend und spannend bleibt, ist in der erster Linie das Verdienst des grandioses Drehbuchs. Mark Zuckerberg stellt in dem Film beinahe einen Rekord im Schnellsprechen auf und trotz der Vielzahl an Silben pro Minute, die deutlich über dem liegt, was man gewohnt ist, wird kein einziges Wort zuviel gesagt, bleibt die erbitterte Auseinandersetzung zwischen ihm und allen anderen, die die Idee für das Projekt für sich beanspruchen wollen, von der ersten Minute bis zur letzten ein filmischer Genuss. David Fincher hat wieder einmal gezeigt, dass er eine Vorliebe für sparsam ausgeleuchtete Bilder hat, durch die der ganze Film so wirkt, als würde er sich in einem dunklen Kämmerchen abspielen, aus dem die Computerfreaks den ganzen Tag nicht herauskommen. Und er liefert (so nebenbei) auch noch eine treffende Kritik am selbstverliebten Getue der Elitestudenten ab, die sich mit der Mitgliedschaft in obskuren UNI-Clubs schmücken, bei denen sie überflüssige, erniedrigende und autoritäre Initiationsrituale durchlaufen müssen, um "dazu zu gehören" und dabei das Faktum zu kaschieren versuchen, dass sie emotional, moralisch und empathisch absolut nichts zu bieten haben.
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