Green Lantern

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Forumseintrag zu „Green Lantern“ von patzwey


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patzwey (26.07.2011 00:00) Bewertung
Green Lantern

Hal Jordan muss pendeln um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen. Nichts besonderes, jedoch unterscheidet ihn die Tatsache, dass er einige Galaxien weit fliegen muss, dann doch vom durchschnittlichen 9-to-5-worker. Genauer gesagt gehört er auf dem weit entfernten Planeten Oa einer Gruppe von auserwählten Kriegern (Green Lanterns) an, die geschworen haben das Universum vor jeglichen Gefahren zu beschützen. Wie es dazu kam? Der scheinbar unbesiegbare und übermächtige Parallax, seineszeichen selbst Ex-Green Lantern, hat begonnen ohne Rücksicht auf Verluste Planeten und Lebewesen zu zerstören. Als einer der Green Lanterns auf der Erde notlanden muss und stirbt wird Jordan von seinem Ring als sein Nachfolger ausgewählt. Dieser „Ring der Macht“ verleiht ihm Superkräfte und ist auch gleichzeitig seine Eintrittskarte in die Bruderschaft der Green Lanterns.

Für die Umsetzung dieses Spektakels hat man Regisseur Martin Campbell mit an Board holen können, der in den Jahren zuvor zwei mal der James Bond-Reihe neues Leben einhauchen konnte (GoldenEye, Casino Royal). Soviel vorweg: Der große Wurf ist ihm Regietechnisch mit „Green Lantern“ nicht gelungen. Als Hauptdarsteller wurden Ryan Reynolds - der seine Superheldenfigur recht gut und mit einem Augenzwinkern verkörpert - und die gerade sehr populäre Blake Lively gecastet. Lively spielt zwar ganz passabel, ihre Rolle im Film beschränkt sich allerdings auf die des geliebten Opfers, das vom Helden vor dem Bösen gerettet werden muss. Ihre On-Screen Time hält sich somit stark in Grenzen. Positiv ist die Leistung von Peter Sarsgaard (Dr. Hector Hammond) herauszuheben, der schauspielerisch zu überzeugen weiß, aber leider von den Drehbuchautoren im Stich gelassen wurde. Zudem wurde das Ensemble noch mit namhaften Nebendarstellern wie Mark Strong (der in diesem Film keine große Rolle spielt, aber für die Fortsetzung wohl noch sehr wichtig wird) und Tim Robbins ergänzt. Der Versuch Tiefgründigkeit in die Charaktere zu bringen scheitert bereits im Ansatz, was aber auch nicht weiter stört.

Look, Ästhetik und Humor von „Green Lantern“ beinhalten einen leichten Trashfaktor. Diese Tatsache beginnt mit dem grün-gelben Farbtrash zur Kennzeichnung von Gut und Böse, bis zu Kostümen und Aussehen der Außerirdischen und deren Welt. Gerade bei letztgenannten lassen die CGI-Effekte - aufgrund des 200 Mio. Dollar großen Produktionsbudgets - zu wünschen übrig. Requisiten, wie der magische Ring oder die Grüne Laterne sehen wie Plastik aus und erinnern in ihrer billigen Ästhetik an Thors Hammer. Trotzdem ergibt dieser Stil in Zusammenspiel mit Story und Humor durchaus Sinn. Ob er nun absichtlich mit eingebaut wurde oder nicht sei dahingestellt. Hundert Prozent absichtlich ist aber die sehr amüsante Infragestellung des Sinns der typischen Superheldenmaske, die für seine Anonymität sorgen soll. Ansonsten beschränkt sich der Film auf einzelne kleine Gags, die aber leider öfters nicht gelingen.

„Green Lantern“ ist aber vor allem eines: ein Actionblockbuster, bei dem Entertainment an erster Stelle steht. Natürlich wäre es daher ein No-go nicht in einer 3D-Konvertierung zu erscheinen. Die Konvertierung fällt (bis auf Bewegungsunschärfen) zumindest nicht negativ auf, ist aber auch recht unspektakulär. Rasend schnelle Flüge durch Galaxien und in Kampfjets sehen zwar immer noch ganz nett aus, sind aber nichts besonderes im 3D-Universum mehr. Für den größten Actionspaß sorgt aber der Kampf mit „der Kraft des Willens“. Mit Hilfe seines Rings kann Jordan alles erschaffen, was er sich vorstellen kann. Das setzt der Kreativität keine Grenzen und die Protagonisten können innerhalb von Sekundenbruchteilen ihre Waffen wechseln.

Fazit: „Green Lantern“ ist ein ganz passabler, durchschnittlicher und leicht trashiger Actionblockbuster, mit einem Mindestmaß an Handlung. Langeweile kommt nie wirklich auf und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Jedoch hätte man mit dem vorhandenen Produktionsbudget durchaus mehr aus Effekten, Look und Action herausholen können und müssen.
 
 

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