Die Schachspielerin

Bewertung durch Harry.Potter  85% 
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Forumseintrag zu „Die Schachspielerin“ von Harry.Potter

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Harry.Potter (12.05.2010 11:21) Bewertung
Macht Lust auf Schach ...
Es gehört zum charakteristischen Merkmal französischer Filme, dass sie von einer gewissen Langsamkeit getragen sind und dabei mitunter auch visuell zum Stillstand kommen können und in einem Moment, einer Emotion, einer Geste verharren können. In vielen Fällen transformieren sich Stillstand und Langsamkeit dann in die Langatmigkeit des Filmes und die Hälfte des Publikums ist nach der Hälfte des Filmes bereits eingeschlafen. Nicht in diesem Fall: sehr gekonnt kokettiert die Regisseurin Caroline Bottaro mit der Konzentration der Schachspielerin Helène auf einen bestimmten Augenblick, der dann von einem raschen und gezielten Spielzug abgelöst wird. So wie eine Schachpartie verläuft, erzählt sie auch die Geschichte: zügig in der Eröffnung, rasch an einem Wendepunkt angelangt, verharrt die Erzählung dann in der verwinkelten Situation der Protagonistin und ihrer Suche nach einer Strategie, um den Gegner in Gestalt ihrer persönlichen Tristesse und Monotonie zu bezwingen und am Ende als Siegerin über ihre Schüchternheit und ihre Selbstzweifel da zu stehen. Nicht nur durch seine schöne Filmkulisse auf Korsika überzeugt der Film mit vielen kleinen Anspielungen auf das Schachspiel und erzählt seine Geschichte voller Leidenschaft und Liebe, die sich in Wahrheit hinter der Kulisse des Spiels zuträgt. Auf diese Weise macht er Lust darauf, selber wieder eine Partie Schach zu spielen und dabei, vielleicht mit dem Menschen, den man am meisten liebt, unvergessliche Stunden zu verbringen.
 
 

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