Caterpillar

Bewertung durch Harry.Potter  20% 
Durchschnittliche Bewertung 20%
Anzahl der Bewertungen 1

Forumseintrag zu „Caterpillar“ von Harry.Potter

uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
Harry.Potter (15.02.2010 23:53) Bewertung
Eat, drink, f****k and cry
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
Müsse man den Inhalt und die Aussage dieses Filmes zusammenfassen, dann ließe sich dieses anspruchsvolle Unterfangen in diesen vier Worten zusammenfassen. Was wie eine schockierende Anklage an das große Leid in der Zivilbevölkerung Japans während des zweiten Weltkrieges beginnt, entpuppt sich wie die Raupe eines Schmetterlings zu einem banalen, voyeuristischen und grauenhaft schlechten Film. Es wäre auf jeden Fall einen Film wert gewesen, um mit dem weit verbreiteten Missverständnis endlich aufzuräumen, dass in den Krieg zu ziehen ausschließlich Ruhm und Ehre bedeutet, sowohl für die Soldaten, als auch für ihre Hinterbliebenen. Im Krieg werden in den ganz seltenen Fällen wirkliche Helden geboren, die ihr Leben für ihre Kameraden aufs Spiel setzen. Viel häufiger erzeugen Kriege eine Tausendschar von Verletzten, Verwundeten und Verkrüppelten. Mit nichts, aber auch gar nichts auf dieser Welt und auch nicht mit Gott lassen sich Kriege rechtfertigen. Soviel sollte die Menschheit aus ihrer eigenen Geschichte gelernt haben. Dass sie es nicht hat, zeigen die Nachrichten jeden Tag aufs Neue und dass es immer wieder Filmemacher gibt, die sich vornehmen, den tollsten Anti-Kriegsfilm aller Zeiten zu drehen, beweist sich anhand filmischer Beispiele wie diesem. Meinetwegen lässt sich sagen, dass die Hauptdarstellerin im Film das absolut Beste aus ihrer Rolle herausholt und die vom Schicksal zweifach bestrafte junge Frau überzeugend spielt. Zweifach bestraft deshalb, weil sie ihr Mann, den sie nun als Krüppel für den Rest seines Lebens pflegen muss, um dem Kaiser die Ehre zu erweisen, vor seinem Kriegseinsatz immer wieder geschlagen und misshandelt hatte und sie dem selben Typen nun, als Krüppel, täglich als Pflegerin und zum Geschlechtsakt gefügig sein soll. Wie sich heraus stellte, war er, der von den Bewohnern ihres Dorfes, die selber nicht im Krieg gewesen waren, als „Kriegsgott“ gefeiert wird, nicht während eines Kampfeinsatzes, sondern beim Vergewaltigen einer jungen Frau, das von einer Bombe getroffen wurde und in Brand gerät, verwundet worden. Es dauert bis zum Ende des Filmes, als der Krieg dann vorbei ist, bis er seine Schuld erkennt. Das Publikum darf den Saal verlassen, wenn es das nicht schon bereits getan hat. Das einzig Gute an dem Film ist seine Hauptdarstellerin, alles Andere ist dermaßen schlecht, geschmacklos und billig gemacht, dass es ärgerlich ist.
 
 

zum gesamten Filmforum von „Caterpillar“
zurück zur Userseite von Harry.Potter