Forumseintrag zu „The Book of Eli“ von Harry.Potter

Alles ist düster in dieser fiktiven Welt, irgendwann in der Zukunft: die Landschaften sind nahezu menschenleer, die Städte verwaist, wo noch jemand lebt ist er der gnadenlosen Selbstjustiz und dem Kampf ums Überleben ausgeliefert. Nahezu alles scheint verloren - durch ein Ereignis, das nicht näher beschrieben ist, jedoch globale Folgen gehabt haben muss. Ein Blitz wird einmal erwähnt - ein Meteor? Eine Wasserstoffbombe? Was auch immer: Eli (Denzel Washington) hat eine Mission. Als quasi ins Dunkle verkehrter Anti-Forrest Gump durchzieht er zu Fuß das Land, das einmal die USA waren um die einzige Ausgabe seines Buches (schnell klar: eine Bibel, konkret die King-James-Übersetzung) an den richtigen Ort im Westen (auch hier: die Umkehr des Schöpfungsmythos, bei dem im Osten alles begann) zu bringen. Ausgerechnet Alcatraz, die Gefängnisinsel vor der Küste San Franciscos wird zur Keimzelle einer zukunftsvollen Hoffnung - irgendwann. Bemerkenswert sind die Anspielungen auf religiöse Schöpfungsmythen im Film, ebenso bemerkenswert tiefgründig die Kritik an religiös aufgeladenen politischen Systemen. Alles in allem ein durchaus beeindruckender, wenn auch zugleich comichaft überzeichnet gewalttätiger Film in farbreduzierten, aber irgendwie schönen Bildern.