Das große Fressen

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Forumseintrag zu „Das große Fressen“ von 8martin

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8martin (25.01.2012 16:02) Bewertung
Ich esse also bin ich . . . nicht mehr
Der animalische Drang zum Essen des Tierwesens Mensch wird auf einer Ebene mit der sexuellen Gier gezeigt, der totale Genuss von Sex und Speisen als ultimatives Prinzip. Dabei folgt der Film formal einem strengen Aufbau.
Im ersten Teil werden die vier Freunde vorgestellt: Michel, Marcello, Philippe und Ugo. Nie wieder standen diese Leinwandlegenden zusammen vor der Kamera. Hier stehen sie für den Balletomanen und Kunstliebhaber, den Autofreak und Frauenhelden, das Muttersöhnchen und natürlich den Koch.
Im zweiten Teil werden die Nahrungsmittel und ihre Herkunft kurz eingeführt.
Teil drei, der anfangs noch lustig und frivol daherkommt, enthält das Kernstück der Aussage mit allen Steigerungen und Entartungen. Man mästet sich! Wir hören das Entweichen der Gase aus dem Mund und aus der gegenüberliegenden Körperöffnung. Man treibt es querbeet, jeder mit jedem. Die Mutter der Kompanie ist die Rubensfrau Andrea Ferreol. Eine für alle.
Im vierten Teil sehen wir das Ende der Helden. Und es gibt jede Menge geistreicher Jokes und philosophische Überlegungen über den Vanitas-Gedanken.
Und dann reicht Ferreri noch einen Epilog nach. Philippe, der einzig Ehrbare, ist noch übrig und darf an Andreas Busen entschlafen.
Die zweite Lieferung von Frischfleisch wird im Garten deponiert. Vielleicht für die Hunde!? Großartig fotografierte Idee, von grandiosen Akteuren dargestellt, mit tödlicher Konsequenz.
 
 

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