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81.7% Bewertung
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    Naja

    Der Film ist aus dem Jahr 1973 und muss auch als Produkt seiner Zeit gesehen werden. Damals gab noch in keinster Weise einen derartigen Überfluss wie heute und Fettleibigkeit war auch noch keine Volkskrankheit.
    Dennoch habe ich bei dem Film einfach das Gefühl, 4 (bzw. 5) Verrückte zu sehen, die etwas Verrücktes machen. Ein moderner Film würde vermutlich 4 geistig gesunde Menschen zeigen, die etwas verrücktes machen. Der Film erklärt auch nichts. Aber ich fürchte nicht absichtlich, sondern weil es einfach keine Erklärung gibt. Mich hätte zum Beispiel interessiert, wie vier derart unterschiedliche Menschen die offensichtlich auch keinen gemeinsamen Umgang pflegen überhaupt Freunde geworden sind. Vielleicht sind sie zusammen zur Schule gegangen oder sowas. Ich glaube allerdings, dass sich darüber beim Dreh nie jemand Gedanken gemacht hat.
    19.04.2018
    10:33 Uhr
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    Ich esse also bin ich . . . nicht mehr

    Der animalische Drang zum Essen des Tierwesens Mensch wird auf einer Ebene mit der sexuellen Gier gezeigt, der totale Genuss von Sex und Speisen als ultimatives Prinzip. Dabei folgt der Film formal einem strengen Aufbau.
    Im ersten Teil werden die vier Freunde vorgestellt: Michel, Marcello, Philippe und Ugo. Nie wieder standen diese Leinwandlegenden zusammen vor der Kamera. Hier stehen sie für den Balletomanen und Kunstliebhaber, den Autofreak und Frauenhelden, das Muttersöhnchen und natürlich den Koch.
    Im zweiten Teil werden die Nahrungsmittel und ihre Herkunft kurz eingeführt.
    Teil drei, der anfangs noch lustig und frivol daherkommt, enthält das Kernstück der Aussage mit allen Steigerungen und Entartungen. Man mästet sich! Wir hören das Entweichen der Gase aus dem Mund und aus der gegenüberliegenden Körperöffnung. Man treibt es querbeet, jeder mit jedem. Die Mutter der Kompanie ist die Rubensfrau Andrea Ferreol. Eine für alle.
    Im vierten Teil sehen wir das Ende der Helden. Und es gibt jede Menge geistreicher Jokes und philosophische Überlegungen über den Vanitas-Gedanken.
    Und dann reicht Ferreri noch einen Epilog nach. Philippe, der einzig Ehrbare, ist noch übrig und darf an Andreas Busen entschlafen.
    Die zweite Lieferung von Frischfleisch wird im Garten deponiert. Vielleicht für die Hunde!? Großartig fotografierte Idee, von grandiosen Akteuren dargestellt, mit tödlicher Konsequenz.
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    25.01.2012
    16:02 Uhr