Whatever Works

Bewertung durch 8martin  70% 
Durchschnittliche Bewertung 85%
Anzahl der Bewertungen 14

Forumseintrag zu „Whatever Works“ von 8martin

8martin_ea7f49f0f3.jpg
8martin (04.04.2013 17:04) Bewertung
Alles geht
Hier hat Woody Allen seinen Dialogwitz, der seine Filme von Anfang an als prägendes Merkmal ausgezeichnet hatte, wiedergefunden. Der alte Boris, Ex-Prof für Quantenmechanik (Larry David) hämmert mit seinen sarkastischen Repliken ganz unverholen auf die Menschen in seiner Umgebung ein. In entwaffnender Schonungslosigkeit rechnet er vor allem mit den Kids ab (’beschränkte Zombies’). Das ist besonders wirksam, weil er schon älter ist. Und gebildet wie er ist, gibt es auch Assoziationen zu den Klassikern wie ’Pigmalion’, Fred Astaire oder ’Vom Winde verweht’. Und wenn er Beethovens 5. auflegt, klopft es genau im Takt vielmal an der Tür dazu. Wenn sich in so einen Menschenverächter Melody (Evan Rachel Wood), eine junge, hübsche Maus vom Lande verliebt, drängt sich schon der Vergleich vom häuslichen Pflegefall und der Krankenschwester auf. Ihre Mutter (erfrischend exaltiert Patricia Clarkson) die alte ’Suffnase’ kommt in den zweiten Frühling und treibt es in einem flotten Dreier und Melodys Vater findet einen echten, herzerwärmenden Freund. Der Sarkasmus trifft immer ins Schwarze, ohne zu verletzen, lässt aber noch Platz für menschliche Gefühle. So wenn Melody Boris beichtet, dass sie sich verliebt hat. ’Ich habe die Quantenmechanik verstanden, um wie vieles leichter ist es, den Denkprozess einer beschränkten Provinzschönheit zu verstehen’. Und am Ende gibt uns Woody noch seine Botschaft mit auf den Weg: ’Alles geht! Packe dein Glück beim Schopf. Es funktioniert.’
 
 

zum gesamten Filmforum von „Whatever Works“
zurück zur Userseite von 8martin