Orphan

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Forumseintrag zu „Orphan“ von 8martin

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8martin (14.04.2013 13:53) Bewertung
Bis das Blut gefriert
Die Spannung wird logisch nachvollziehbar aufgebaut. Von kleinen Missgeschicken kommt es zu ersten Unfällen und schließlich zum ersten Mord. Die ‘kleine‘ Waise Esther (Isabelle Fuhrman) überzeugt mit ihrer diabolisch-krankhaften Kriminalität. (Ausdrucksstark durch starren Gesichtsausdruck.) Sie ist altklug, mysteriös, aber guterzogen. Ihre eigentliche Gegenspielerin Kate (großartig Vera Farmiga) erwächst ihr in ihrer neuen Adoptivmutter. Kate hat als trockene Alkoholikerin Probleme mit ihrer Glaubwürdigkeit. Gleichzeitig treibt sie der Mutterinstinkt an, ihre Kinder zu verteidigen. Außer von den immer schlimmer werdenden Gräueltaten kommt die Spannung vom unterschiedlichen Verhalten der Erwachsenen Esther gegenüber und von der großartigen Schnitttechnik: während die blauäugige Psychiaterin über Esthers Verhalten schwadroniert, sieht man sie randalieren und ebenso parallel laufen Kates rasende Autofahrt und Esters letzte Bluttat. Der kurz davor gestartete Verführungsversuch Esthers am Adoptivvater John (Peter Sarsgaard) ist optisch ein Hingucker wegen der verzerrten Perspektive des betrunkenen Hausherrn. Auch die Neonfarben an den Wänden des Kinderzimmers sind schaurige Hinführung zur Bluttat. Und es gibt noch zwei Knüller als finale Überraschung und Höhepunkt: ‘Hypophyseninsuffizienz‘ als Aufklärung für Esters Verhalten und ihr Showdown mit Kate. Erst im dunklen Haus, dann im zugefrorenen Teich. Das ist allerhöchste Superspannung. Mehr geht fast nicht.
 
 

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