Captain America - The First Avenger

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Forumseintrag zu „Captain America - The First Avenger“ von r2pi


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r2pi (19.08.2011 01:08) Bewertung
red, white and blah
im vergleich zu anderen superhelden definiert sich captain america hauptsächlich durch das was er nicht ist: nicht so populär wie superman, nicht so (selbst)ironisch wie iron man, nicht so dunkel wie batman, ohne spezielle fähigkeiten wie spiderman. was bleibt: patriotismus in “red, white and blah“.

die etwas dümmliche story böte zwar noch einige interessante – leider vergebene – möglichkeiten: etwa wie aus dem 45kg-schwächling der kampferprobte super-soldier wird; eine stärkere konzentration auf die antagonisten red skull und hydra (in ihrem größenwahn bei gleichzeitiger schwäche sind sie keine adäquaten gegner); oder – “i had a date…“ – das mögliche romantische dreieck zwischen evans, stark und atwell. so bleibt von ihr nicht mehr im gedächtnis hängen als ihr roter lippenstift.
wie auch sonst nicht viel hängen bleibt: zwar besser designt als geschrieben, fehlen doch ikonenhafte bilder mit wiedererkennungswert. gecastet wurden einige ordentliche schauspielkaliber, aber das drehbuch bietet ihnen keinerlei gelegenheit zur charakter-entwicklung, nette 1940er-reminiszenzen mit retro-wochenschauen und den typischen warbonds-verkaufsveranstaltungen werden allzu schnell von heftigem herumgeballere (auf welchem kriegsschauplatz sind wir grad?) und den unvermeidlichen (kasse verheißenden?) CGI-explosionen abgelöst.

captain america mag im ensemble noch seinen platz finden – hier, als allein stehender superheld, ist er zu blass, zu leblos und absolut unoriginell.
 
 
 
r2pi (19.08.2011 01:08)
red, white and blah
im vergleich zu anderen superhelden definiert sich captain america hauptsächlich durch das was er nicht ist: nicht so populär wie superman, nicht so (selbst)ironisch wie iron man, nicht so dunkel wie batman, ohne spezielle fähigkeiten wie spiderman. was bleibt: patriotismus in “red, white and blah“.

die etwas dümmliche story böte zwar noch einige interessante – leider vergebene – möglichkeiten: etwa wie aus dem 45kg-schwächling der kampferprobte super-soldier wird; eine stärkere konzentration auf die antagonisten red skull und hydra (in ihrem größenwahn bei gleichzeitiger schwäche sind sie keine adäquaten gegner); oder – “i had a date…“ – das mögliche romantische dreieck zwischen evans, stark und atwell. so bleibt von ihr nicht mehr im gedächtnis hängen als ihr roter lippenstift.
wie auch sonst nicht viel hängen bleibt: zwar besser designt als geschrieben, fehlen doch ikonenhafte bilder mit wiedererkennungswert. gecastet wurden einige ordentliche schauspielkaliber, aber das drehbuch bietet ihnen keinerlei gelegenheit zur charakter-entwicklung, nette 1940er-reminiszenzen mit retro-wochenschauen und den typischen warbonds-verkaufsveranstaltungen werden allzu schnell von heftigem herumgeballere (auf welchem kriegsschauplatz sind wir grad?) und den unvermeidlichen (kasse verheißenden?) CGI-explosionen abgelöst.

captain america mag im ensemble noch seinen platz finden – hier, als allein stehender superheld, ist er zu blass, zu leblos und absolut unoriginell.
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r2pi (22.08.2011 02:45) Bewertung
wiedergeburt
@BB3:
ich stimme zu: die erste hälfte fand ich auch nicht schlecht, die propaganda-aktionen waren nicht nur witzig auf die spitze getrieben, sondern haben auch den ton damaliger wochenschauen recht gut getroffen.

... und spekuliere: das problem in captain america liegt vielleicht darin, diese historisierende schiene verlassen zu haben (und damit quasi seine heimat und _existenzgrundlage_ als propaganda-zugpferd); er weckt aber (filmzeit bedingt) auch keine assoziationen zu aktuellen zuständen – da gäb’s ja material zuhauf.
hätten sich die drehbuchschreiber mit mehr witz, satire und etwas politischem hintergrundwissen dieser figur angenommen – das hätte vielleicht eine (wirklich originelle) wiedergeburt sein können wie damals der “dark knight“ für die batman-comics. wenn er als “guter mensch“ seine herkunft jedoch schamhaft verdrängt, bleibt nur mehr die äußere "patriotische" hülle, das kostüm in den nationalfarben und der schild (eine defensive waffe!, optisch abgekupfert von den revolutions-kokarden, die bei jeder offiziellen selbstbeweihräucherung mit den obligaten luftballonen die balkonbrüstungen zieren).

vergebene chancen, ja – aber erst der zweite teil, ab der “action!!!“, hat für mich den film ruiniert. bin wohl schon zu alt dafür…

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