Velvet Goldmine

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Forumseintrag zu „Velvet Goldmine“ von 8martin

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8martin (27.05.2012 14:38) Bewertung
Drogenrausch in Samt & Seide
Bereits beim Vorspann springen einem die quietsche bunten, psychodelischen Schriftzüge ins Auge. Und damit trifft der Film von Todd Haynes gleich den Ton der glamourösen Siebziger Jahre. Klamotten, Frisuren und Ausstattung liefern ein Übriges, um das Feeling jener Zeit rüber zu bringen, als sich die Jugendlichen als ‘Mods ‘n Rockers‘ gegenüberstanden. Die ausgelassene Freizügigkeit als Maxime erforderte ein Leben, in dem alles möglich ist. Man ist schwul, man ist bi etc. Aber es ist mehr als nur ein bloßer Musikfilm. Obwohl es davon genug zu hören gibt. Die Hauptdarsteller sind durchweg überzeugend. Jonathan Rhys Meyers (Brian) ebenso wie Ewan McGregor(Curt). Wir erleben beide auf der Bühne. Und sie geben ihr Letztes. Wann hat man Ewan McGregor schon mal nackt gesehen? Aber auch musikalisch ist er überzeugend. Und dass Rhys Meyers Musik echt performen kann, hat er auch 2007 in ‘August Rush‘ wieder bewiesen.
Curt und Brian leben wie im Rausch, oftmals jenseits der Grenze. Sie leben ihre Träume aus und gehen daran zugrunde. Das Leben ist eine Party mit ‘Sex and Drugs and Rock ‘n Role‘. Sie wollen lieber die Ausnahme sein als die Regel. Die ganze Tragik fokussiert sich in der sie begleitenden Figur von Mandy (Toni Collette) als Brians Ehefrau. Man sieht, wie Brian vom eigenen Erfolg zerstört wird. Ein kurzes Schlaglicht fällt auch auf die Elterngeneration in ihrer ganzen Hilflosigkeit. Ein echtes musikalisches Zeitdokument und eine Ode an die Vergänglichkeit.
 
 

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