Nichts bereuen

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Forumseintrag zu „Nichts bereuen“ von barry egan

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barry egan (05.02.2015 19:32) Bewertung
Ein Schnarchi von Abi bis Zivi
Sehr aufregend ist das Leben nicht, wenn man 19, in Wuppertal und nach dem Abi beim Zivildienst ist. Besonders nicht, wenn man ein Typ wie Daniel (Brühl) ist. Der denkt zu viel nach, leidet seit vier Jahren an One-itis zu Luca (Jessica Schwarz), und wenn er mal etwas (gegen seine Jungfräulichkeit) macht, macht er es garantiert falsch.

Ein Film nach dem autobiographischen Roman von Benjamin Quabeck, der mit 25 Jahren hier auch die Regie führte. Also ein Kochen im eigenen Sud.
Man erwartet einen Coming-of-Age-Film voll jugendlichem Elan und Turbulenzen und kriegt doch nur pubertären Provinzalltag. Ein paar kurze kreative Freiheiten der Regie (Daniel redet in die Kamera direkt zum Zuseher; eine grundlos untertitelte Szene; kurze Schnitte, die illustrieren, wo Daniel mit seinen Gedanken ist) zeigen, dass Quabeck nicht immer so unspritzig wie sein Protagonist ist.

Einziger Lichtblick in der jugendlichen Fadesse ist Denis (Moschitto), der Daniel vorzeigt, was mit 19 wichtig sein sollte: Party und Aufriss. Dessen Proto-Barney-Stinson-Ratschläge setzt Daniel aber natürlich auch wieder falsch um. Jessica Schwarz (damals noch beim deutschen Teenie-Musiksender VIVA) in ihrer ersten Filmrolle: außer hübsch zu sein verlangt ihr das Drehbuch nichts ab. Am Ende ist außer zwei dummen Aktionen Daniels (1. bindet er sich in Christuspose ans Kruzifix der Kirche, in der er Zivildienst leistet, 2. spritzt er einen Tankwart nach Alkoholdiebstahl mit Benzin voll) nichts Außergewöhnliches passiert. Und nein, es ist kein „Film der leisen Zwischentöne“ oder so ein Schwachsinn, er ist einfach nur langweilig. Da sind ja die von Daniel betreuten Senioren interessanter. So geht das wirklich nicht.
 
 

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