Three Burials

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Forumseintrag zu „Three Burials“ von 8martin

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8martin (31.05.2012 16:37) Bewertung
Das Versprechen
Tommy Lee Jones (Hauptdarsteller und Regisseur) überzeugt sowohl vor der Kamera als auch dahinter. Es ist ihm ein ganz ungewöhnlicher Spätwestern gelungen: die Story mit dem Leichentransport eines Freundes unter tätiger Mithilfe seines Mörders Mike (eindrucksvoll Barry Pepper) in sein Heimatdorf Jiménes ist das eine, das andere ist hierbei die gekonnte Erzählweise dieser wahren Geschichte. Spannend, stimmungsvoll und atmosphärisch dicht. Die drei Begräbnisse sind streng formal gegliedert; quasi Kapitelüberschriften.
Sie werden fast zur Nebensache, da sie jeweils mit einem Mord einhergehen. Mit viel Liebe zum Detail achtet Jones auf Kleinigkeiten und so gelingt ihm ein komplexes und äußerst subtiles Stimmungsbild der Grenzstadt zu Mexiko. Hier schleichen Langeweile und latente Geilheit um die Ecken der Wohnwagen. Wer kann, will bloß weg, wie z.B. Lou Ann (January Jones) Mikes Ehefrau. Das Verhältnis zwischen Grenzern und Mexikanern wird kritisch beleuchtet. Ein zweites Zusammentreffen kann dann sogar lustig sein.
Als wir erfahren, dass Jiménes nicht existiert und Mel auch keine Frau hat, wird die Handlung zur Parabel über Freundschaft und das Einhalten eines Versprechens. Es geht um Vergebung und Sühne. Das sind hehre Werte, die, wenn sie so verpackt sind, der Spannung keinen Abbruch tun. Gelungen!
 
 

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