Glengarry Glen Ross

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Forumseintrag zu „Glengarry Glen Ross“ von 8martin

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8martin (05.10.2014 10:47) Bewertung
Verkaufe oder geh
Das ist die Verfilmung eines Theaterstücks und das merkt man dem Film auch an. Aber die sieben Superstars bringen die Message gut rüber. Ort der Handlung ist ein Maklerbüro für Immobilien. Hier findet der verschärfte Konkurrenzkampf unter den Kollegen statt. Da geht es knallhart bis unmenschlich zu, entwürdigende Demütigungen und Beleidigungen fliegen durch den Raum, denn es zählt nur der wirtschaftliche Erfolg: Verkaufen! Wir erfahren wie gerissen und unermüdlich die potentiellen Kunden bearbeitet werden. Manche von ihnen sind auch dement. Es geht bis in die Illegalität: Einbruch zwecks Datenklau.
Drei Pärchen bilden sich heraus. Jack Lemmon ist Old School, macht auf Mitgefühl und ist sogar vorübergehend erfolgreich. Kevin Spacey ist der eiskalte Vorgesetzte, der nur die Anweisungen von oben (Alec Baldwin) ausführt und ohne Rücksicht auf Verluste über Leichen geht ohne eine Miene zu verziehen. Ed Harris und Alan Arkin können sich nur mit kriminellen Aktionen über Wasser halten. Al Pacino quatscht die Kunden schwindelig und Jonathan Pryce ist einer von ihnen, der in Als Wortschwall und gerissener Gesprächsführung untergeht.
Trotz der durchweg guten Darsteller, die in den Dialogen auch gelegentlich Spannung aufbauen, wird es auf die Dauer etwas langweilig. Es passiert ja fast nichts. Man stöhnt über die besch… Situation, schwadroniert über Ängste und das Leben im Allgemeinen und beklagt sich über die missliche Lage, in die man schuldlos geraten ist. Jeder rotzt als Einzelkämpfer seinen Frust raus. Insider kennen das, Outsider fürchten es, denn es ist durchaus realistisch. Das kann heute jedem passieren. Traurig aber wahr: Kapitalismus pur!
 
 

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