Ein mutiger Weg

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Forumseintrag zu „Ein mutiger Weg“ von LeanderCaine


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LeanderCaine (21.05.2007 23:59) Bewertung
A Mighty Heart
Exklusiv für Uncut aus Cannes 2007
Die Welt nach dem 11. September 2001 sollte für viele Menschen ihr Leben auf drastische Weise ändern - leider auch für das Ehepaar Pearl, die Anfang 2002 in Pakistan als Journalisten arbeiteten. Daniel Pearl arbeitete als Südasienchef des Wall Street Journal und war an einer Story über den Schuhbomber Richard Reid dran. Der 23. Jänner 2002 war der letzte Tag, wo sich der Journalist von seiner schwangeren Frau verabschiedete und nie mehr zurückkam, da er zuerst gekidnappt und später hingerichtet wurde.

Mariane Pearl schrieb ein Buch über die schrecklichen Tage der Ungewissheit und der fatalen Nachricht über den Mord an ihrem Ehemann, das die Grundlage für die Verfilmung darstellt. Pitt fungiert als Produzent (hat übrigens keine Ambitionen Regie zu führen, da andere das besser können), Jolie als Mariale Pearl und Michael Winterbottom übernahm die Regie, nachdem Pitt ROAD TO GUANTANAMO gesehen hatte und sich nur Winterbottom für diese Aufgabe vorstellen konnte.

Der Film ist sehr ambitioniert und zeigt eine Welt, die höchst komplex ist und berichtet wie das Leben der Menschen durch Gewalt und Unverständnis verändert wurde. Die Stärke dieser Geschichte und somit auch des Films liegt darin, dass nicht Hass die Antwort auf Schmerz sein kann. Frau Pearl berücksichtigt nicht nur ihren Verlust, sondern gibt auch zu bedenken, dass im Monat des Todes ihres Mannes auch 10 Pakistani durch Terror gestorben sind. Manchmal sind Angelina Jolies schauspielerische Leistungen defizitär, nicht aber in diesem Film. Es ist jetzt nicht so, dass sie dafür den Oscar verdienen würde, aber ihre Darstellung ist auf alle Fälle sehenswert - vor allem in den dramatischen Szenen spielt sie glaubwürdig. Vor dem Dreh war sie sehr nervös, weil sie nicht wusste, ob sie diese verantwortungsvolle Rolle überzeugend spielen könne - nachdem aber Mariane Pearl zufrieden war, ist sie nun ebenfalls stolz darauf!

Ein Journalist war übrigens der Meinung, dass der Inszenierungsstil mehr an Michael Mann als an Michael Winterbottom erinnere - da ist was Wahres dran, obwohl der Regisseur diese Sicht nicht ganz teilen kann. Pitt sieht in ihm einen Journalisten der Story, denn er "folgt dem Leben" (viele Szenen wurden ohne Schnitte gedreht). Winterbottom ist ein Weltreisender, er hat lange Zeit in den Ländern seiner Filme gelebt und kennt die Menschen - hinzu kommt, dass er ein guter Erzähler ist. Dieser Film bedeutet Pitt viel und es ist für ihn als Produzenten schön, dass er ein Werk mit starker Message ermöglichen konnte.
 
 

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