Todesmelodie

Bewertung durch 8martin  70% 
Durchschnittliche Bewertung 85%
Anzahl der Bewertungen 2

Forumseintrag zu „Todesmelodie“ von 8martin

8martin_ea7f49f0f3.jpg
8martin (04.10.2019 14:14) Bewertung
Duck dich, du Scheißer!
Eigentlich sind es zwei bzw. drei Filme. Soviel hat Regisseur Sergio Leone hineingepackt. Der erste beinhaltet die Kennenlernphase von John (James Coburn) und Juan (Rod Steiger). Teilweise fast komödiantisch: John der ‘Knallfrosch‘ arbeitet mit Dynamit, und Juan der mexikanische Bandit. Beide wollen eine Bank ausrauben. Viele überraschende Wendungen machen den hohen Unterhaltungswert aus. Da werden Bankräuber zu Revolutionären, wenn in einer Bank statt Geld ein Gefangenenlager ist.
Die Retros stiften allerdings Verwirrung bis zum Schluss, wo John in Irland ein gesuchter Verbrecher war.
Es folgt ein Teil, in dem die beiden mit 2 MGs eine ganze Armee aufhalten. Die darauffolgenden Erschießungen und Fluchten verwässern den Plot. Auch die hier anwesenden Personen spielen ein undurchsichtiges Spiel. Bauern kämpfen gegen Soldaten: nur halbherzige Massenszenen. Und als die beiden Johns den Präsidenten erschießen, wird es noch unübersichtlicher. Weitere Überraschungen und Explosionen sind schön anzuschauen. Aber die Handlung ziiieht sich (zweieinhalb Stunden). Und es passiert immer weniger: zwei Freunde im Zug nach Amerika!? Ein eventueller Doppelagent (ist das ‘der Jäger‘?) (Romolo Valli) tritt auf. Die Freunde lachen viel und es explodiert nicht wenig. Als John getroffen wird, setzt Leone auf atemlose Stille. Und damit es nicht zu melodramatisch wird, kommt eine Retro mit John als jugendlichem Liebhaber, der abwechselnd mit seinem Bruder (könnte er sein ?!) ein Mädchen küsst. Slomo und Ennio unterstreichen den melodramatischen Aspekt.
Am Ende trifft der deutsch Titel nochmal ins Schwarze. Der ‘Knallfrosch‘ entsorgt sich selber. Zerfasert gegen Ende und verliert sich in pyrotechnischem Schnickschnack.
 
 

zum gesamten Filmforum von „Todesmelodie“
zurück zur Userseite von 8martin