Spiel mir das Lied vom Tod

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Forumseintrag zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ von 8martin

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8martin (03.11.2012 15:47) Bewertung
Die Entdeckung der Langsamkeit
Vierzig Jahre und kein bisschen langweilig. Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass das immer noch einer der besten Western aller Zeiten ist. Abgesehen von einer handvoll, unübertreffbarer Klassiker von John Ford, die aber ohnehin in einer anderen Liga positioniert sind.
Die Darsteller sind inzwischen Hollywood–Legenden. Mit langen Kameraeinstellungen, die anfangs bis an die Schmerzgrenze gehen, entfaltet sich eine Aura, die durch die Musik von Ennio Morricone im Olymp der Kinogeschichte einen festen Platz hat. Der Erzählstil, der bewusst Lücken lässt, erhöht die Spannung und führt erst am Ende zu der unerwarteten Auflösung, des rätselhaften Geschehens. Zwei Handlungsstränge, die eigentlich nichts mit einander zu tun haben und die auch von ganz unterschiedlichen Problemen geprägt sind, werden zusammengeführt, ab und zu durch unscharfe Einstellungen vorbereitet, bis zum erwarteten Showdown. Und immer wieder unterstreicht die Musik, die man schon mitpfeifen kann, die Dramatik. Von den tollen Schauspielern sei nur Henry Fonda erwähnt der ganz ungewohnt den Bösewicht spielt, genauso eindrucksvoll wie Gabriele Ferzetti den reichen Krüppel. Und als optischer Leckerbissen glänzt Claudia Cardinale in ganzer Pracht.
Ein Meisterwerk, das in vielen Passagen nachgeahmt wurde, aber doch nie erreicht wurde.
 
 

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