Arielle, die Meerjungfrau

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Forumseintrag zu „Arielle, die Meerjungfrau“ von Harry.Potter


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Harry.Potter (25.05.2023 22:39) Bewertung
Noch einmal-Erzählung mit Charme
Ich kenne kaum eine Geschichte, die schon so oft und in so vielen Varianten erzählt wurde wie jene von der Kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen. Die Berühmtheit der Geschichte und der unglücklich verliebten Meerjungfrau hat der Stadt Kopenhagen, der Heimatstadt von Andersen, viel Tourismus eingebracht, denn alle wollen sie sehen, wie sie traurig aufs Meer hinausblickt. Unter den zahlreichen Verfilmungen sticht vor allem jene heraus, die die Walt Disney Studios vor rund 30 Jahren als Zeichentrickfilm herausbrachten. Die Musik von Alan Menken, die lustigen Tiere und die Liebesgeschichte eroberten die Herzen vieler Kinobesucher*innen auf der ganzen Welt. Seit ein paar Jahren macht sich Disney daran, die größten Erfolge aus der Zeichentrick-Ära als Realverfilmung neu heraus zu bringen. Und nach dem "Dschungelbuch", dem "König der Löwen", "Die Schöne und das Biest" und "Aladdin" war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Arielle in Fleisch und Blut wieder im Kino zu sehen sein würde.

Herausgekommen ist dabei eine vor allem technisch stark weiterentwickelte Neufassung, die die Unterwasserwelt in all ihren Farben auf der Leinwand zum Strahlen bringt. Auch bei einigen Details der Geschichte hat man da wie dort kleine, aber sehr zurückhaltende Anpassungen gemacht: wie wichtig es ist, Tiere mit Respekt zu behandeln, wie sehr das Meer unter den Schiffswracks (und auch dem Müll der Menschen) leidet - aber es sind nur kurze Momente, auf die man genau achten muss. Die größte Veränderung auf der visuellen Ebene ist aber Arielle selbst: nicht mehr blass und mit roten Haaren, sondern dunkelhäutig und mit Rasta-Zöpfen. In Ansätzen selbstbewusster als im Zeichentrickfilm, aber keinesfalls so emanzipiert wie Emma Watson als "Belle" in "Die Schöne und das Biest". Größtenteils aber hat Halle Bailey in der Hauptrolle die Aufgabe, hübsch zu lächeln, Kulleraugen zu machen und viel und oft (dafür aber sehr, sehr schön) zu singen. Die Liebesgeschichte ist die Gleiche geblieben, mit ein paar zusätzlichen Szenen, die aber mehr der Laufzeit des Filmes weiter helfen als der Story. Stichwort Länge: 135 Minuten für einen Stoff, der für 80 Minuten reicht, merkt man schon. Aber man kann sich meistens mit wirklich schönen Bildern trösten, den bekannten Songs zuhören oder im Geiste mitsingen. Die Arielle aus 2023 ist keine vergeudete Zeit, aber wer die Geschichte schon kennt, weiß von vorne herein, wie sie ausgeht und welche Wendungen sie nehmen wird.
 
 

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