Forumseintrag zu „Die Geisha“ von Harry.Potter

Wollte ich meinen Eindruck zu diesem Film mit einem Gegenstand beschreiben, es wäre wohl ein Fächer: im zusammengeklappten Zustand sehr klein und unscheinbar, entfaltet er mit jedem Zentimeter, den er geöffnet wird, seine wahre Form und offenbart seine Schönheit, zeigt seine eigentliche Form und setzt die Luft in Bewegung, die mit einem sanften Hauch am Gesicht vorüberzieht. Ähnlich ist es mit diesem Film: zu Beginn sieht es so aus, als würde der Film in der Geisha-Schule bleiben und sich um die Frauen in dem Haus der tyrannischen "Mutter" drehen. Bald entfaltet sich die Lebensgeschichte der jungen Japanerin jedoch weiter und die ganze Bandbreite ihrer Ausbildung und der Prüfungen, die sie durchzustehen hat, wird sichtbar und steigert sich gegen Ende hin sogar zu einigen künstlerischen und kunstvollen Szenen mit Ausdruckstanz, Leidenschaft, beispielloser Würde und Schönheit. Dabei gerät die Geschichte jedoch zunehmend in eine gewisse Distanz zum Publikum, ähnlich wie eine wahre Geisha ihre Kunden nie ganz an sich heran lässt. Ein optisch ansprechendes Drama über eine gesellschaftliche Institution Japans, deren Vertreterinnen unübertreffliches Ansehen genossen, bevor die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ihr eine empfindliche Wunde zufügten, von der sie sich wohl nie mehr erholen wird.