Don't Come Knocking

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Forumseintrag zu „Don't Come Knocking“ von susn


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susn (28.08.2005 18:52) Bewertung
Der letzte wahre Cowboy
Ein absolut grandioser Film. Ein amerikanischer Film wie er untypischer nicht sein kann. Da steht ein Mann mitten in der Wüste von Utah oder Montana und rasiet sich. Merkt plötzlich wie das Geräusch des Elektrorasierers das einzige weit und breit wird und vor der nächsten Quelle der Zivilisation wohl sein wird. Böse. And so gut. Die Story ist vielleicht 0/815. Alter abgehalfterter Typ konfrontiert sich mit seiner Vergangenheit, lernt sich selbst und seine bis dato unbekannten Kinder kennen. Daraus hätte man einen durchgehend kitschigen Film machen können, gespickt mit vielen Binsenweisheiten und einem Happy End das einer rießigen Box Taschentücher würdig ist um sich beim vielen Lachen die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Wurde es aber nicht. Sam Sheprad und Wim Wenders bieten eine weite Palette an schrägen Humor, die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vielleicht teilweise etwas grotesk gezeichnet, das Setting lädt einem dazu ein, einer längst vergangenen Zeit nachzutrauern. Der Film kommt ohne große Worte und viel Information am Rande aus. Manche Szenen, in denen Howard z. B. nur stundenlang auf der Couch mitten auf der Straße sitzt sind aufschlussgebender als manch zäher Dialog. Der Film bewahrt sich sein Tempo und seinen Erzählstil bis zum Schluss, und lädt bei diesem auch die Leute ein, sich selbst ein Bild zu machen was wohl noch passieren könnte. Ein Meistewerk.
 
 

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