Forumseintrag zu „Men in Black: International“ von Harry.Potter

Größer hätte der Unterscheid damals nich sein können, als nach dem sensationellen ersten Teil der zweite in die Kinos kam. Nur 80 Minuten kurz bot er im Wesentlichen eine Art Restideenverwertung, die mit einer dünnen Handlung zu noch einem weiteren Film zusammengeschludert worden waren. Dem Einspielergebnis an der Kinokasse tat das zwar erstaunlich wenig weh, den echten Fans der Filmidee und auch den Kritiken jedoch schon. "Einmal geht noch" war damals zu einer Schnapsidee verkommen. Viele Jahre später unternehmen nun Produzent Steven Spielberg und Regisseur F. Gary Gray (mein absoluter Lieblingsfilm von ihm ist "The Italian Job") einen neuen Anlauf, zu beweisen, dass die Geschichte noch einmal einen Aufguss wert ist. Und entgegen anderer, die das Ganze als gescheitert ansehen, empfand ich das Resultat als erfrischend neu und konservativ genug, um dem Geist der Grundidee weiterhin Ehre zu erweisen. Konsequenterweise gibt es diesmal andere Schauspieler in den Hauptrollen (obwohl man sich hier gar nicht erst um Continuity bemüht und erklärt hat, warum) und die Männergesellschaft wird langsam aber doch von Frauen unterwandert, die das AgentInnen-Sein mindestens so gut drauf haben wie ihre männlichen Kollegen. F. Gary Gray zündet in seinem Film ein herrliches Feuerwerk an Außerirdischen mit verschiedenen Fähigkeiten, Waffen, von denen Soldaten nach wie vor nur träumen können und dem für ihn so typischen flotten Schnitt, bei dem keine Langeweile aufkommen kann. Die völlig neue Idee, das zündende genial Besondere bleibt der Film am Ende zwar schuldig, aber er bietet auf einer angenehmen Länge von 115 Minuten tolles Popcorn-Kino mit Kultfaktor. In Zeiten, in denen Blockbuster offenbar nicht unter 140 Minuten erzählt werden können ist das eine angenehme Abwechslung.