Forumseintrag zu „Ein Becken voller Männer“ von knossos

Dies ist also Frankreichs Version von "Ganz oder gar nicht" aus dem Jahr 1997. Verglichen mit dem Vorbild fehlt leider komplett der Schwung, wohl durch das Beharren auf viele besser im Papierkorb des Cutters verbliebene Szenen und Sequenzen (zum Beispiel schon das ganze, sich selbst für famos klug haltende, aber nichtsdestotrotz überheblich dumm-belehrende Intro). So kommt der Film eigentlich erst nach ca. eineinhalb (!)Stunden in Bewegung, davor hält er gerade noch mit einem "warte noch, ich könnt' ja noch was werden" - Unterton den Zuschauer vom Verlassen des Kinosaals ab.
Vielfach misslungen sind die Übergänge von seicht-leicht-herziger Verliererkomödie (ohne besondere Lacherfolge) zu beinahe beängstigenden Darstellungen der Gründe für das Gebrochensein mancher Figuren. Wobei mindestens zwei Figuren überhaupt nicht beleuchtet werden und den gesamten Film über Füllstatisten bleiben, etwas, was man selten zu sehen bekommt.
Dazwischen bedient sich der Film teilweise sogenannter "Running Gags", die sich eher darauf beschränken, wie man Lernenden mit physischer Gewalt Disziplin einbläut - Prinzip Rohrstock - was die Komik aus der Situation zieht, dass es sich um erwachsene Männer handelt, die von einer Rollstuhlfahrerin geschlagen werden. Gut abgeschaut, von irgendwelchen Klamaukiaden aus den 70ern mit Luis des Funes.
All jene, die bis zu den letzten 30 Min. durchhalten (weil sie die hier zum xten Mal wiederverwursteten Teile und Clichés der Story noch nicht gekannt haben), werden dann mit einer etwas dynamischeren Gangart belohnt.
Für ein in guter Erinnerung bleibendes Filmerlebnis ist mir das allerdings zu wenig, und 60 % als Wertung eh schon zu viel und nur dem sehr bemühten Ensemble geschuldet.