Girl on the Train

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Forumseintrag zu „Girl on the Train“ von 8martin

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8martin (30.10.2016 13:19) Bewertung
Zwei Erinnyen
Eine sehr komplexe Geschichte um Seitensprünge, seelische Verletzungen, um Rache und unerfüllte Sehnsüchte. Letztendlich geht es wie immer zwischen Männlein und Weiblein um Macht. Hier agieren drei Frauen: Rachel (Emily Blunt), eine Alkoholikerin ist Ausgangspunkt der Geschichte. Sie ist die Frau im Zug. Dann ist da Anna (Rebecca Ferguson), die wie Griseldis bei Courths-Mahler die Ehe erduldet bis ihr der Kragen platzt. Und schließlich noch Megan (Haley Bennett), die alles vernascht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, egal ob Psychiater Dr. Abdic (Edgar Ramirez) oder Ehemann Tom, der mal zu Rachel gehört hatte und jetzt mit Anna verheiratet ist. Nennen wir sie die Nymphomanin. Neben Scott (Luke Evans) ist noch Tom (Justin Theroux) der dritte Mann im Bunde. Er ist der Bösewicht und muss für seine Untaten bezahlen. Scott ist eigentlich nur ein Lückenbüßer wegen der Symmetrie.
Lange Zeit werden wir durch Rachels Blackouts auf die falsche Spur gesetzt. Unscharfe Beobachtungen erhöhen die Spannung. Immer wieder fährt der Zug am Haus von Anna und Tom vorbei. Jedes Mal glaubt man ihn oder sie auf der Terrasse oder durch ein Fenster erkannt zu haben. Bis Rachel und Anna sich Tom vornehmen. Wie die drei griechischen Erinnyen agieren die zwei (die dritte wurde ja ermordet). Nach all dem psychologischen Unterbau wird es am Ende recht blutig. Hier kommen Splatter-Fans fast auf ihre Kosten.
Die drei Mädels, allen voran Emily Blunt, spielen umwerfend gut. Selbst die Ermittlungen leitet eine Frau: Sergeant Riley (Allison Janney). Sie gehört in die Schublade ‘Hundeschnauze‘ mit Herz. Tate Taylor hat einen spannenden Film gemacht, der von ideal gecasteten Darstellern geprägt wird. Emotionales Mitraten erwünscht.
 
 

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