Past Lives - In einem anderen Leben
Abseits von Barbenheimer ist dieser Kinosommer auch der Hochsommer der Liebesdreiecke. Während Ira Sachs „Passages“ noch bis Ende August auf sich warten lässt, startet „Past Lives“ von Celina Song bereits diese Woche. Der Film feierte beim diesjährigen Sundance Film Festival seine Premiere und lief kurze Zeit später auch auf der Berlinale. Dort wurde „Past Lives“ als einer der wunderbarsten Filme des Jahres in den Himmel gelobt und darf auch jetzt, wo Barbenheimer viel Aufmerksamkeit erregt, von wahren Cineast*innen nicht übersehen werden.Celina Songs einfühlsames Drama erzählt auf drei Zeitebenen von zwei innigen Kindheitsfreunden, Nora und Hae Sung, die auseinandergerissen werden, als Noras Familie aus Südkorea emigriert. Jahrzehnte später treffen sich die zwei in Noras Heimatstadt wieder. Das Wiedersehen berührt Nora tief, doch erschüttert es ihr New Yorker Leben – und ihre Ehe zu einem liebevollen Autor. „Past Lives“ macht dabei einen Bogen um klischeehafte Darstellungen von Dreiecksbeziehungen, sondern inszeniert einfühlsam die Geschichte einer Liebe, die zwischen Kontinenten und Kulturen verloren ging oder auch nicht. Für alle, die ins Kino zum Fühlen kommen.
Hypnotic
Robert Rodriguez hat uns in den 90ern und 00er-Jahren einige kultige Filme beschert, dabei standen diese meist in irgendeiner Verbindung zu Quentin Tarantino. Das Duo brachte uns Klassiker wie „From Dusk Till Dawn“, „Foor Rooms“ und das gemeinsame Herzensprojekt „Grindhouse“ aus 2007. Rodriguez‘ Beitrag daraus, die actiongeladene Zombie-Horrorkomödie „Planet Terror“, dürfte bis heute unvergessen sein. Vor allem aber mit „Sin City“ gelang dem texanischen Regisseur 2005 ein Kinokassenschlager. All dies fühlt sich lang her an – doch Rodriguez macht noch immer Filme.In seinem neuen Action-Thriller „Hyptotic“ spielt Ben Affleck einen verzweifelten Detektiv auf der Suche nach seiner entführten Tochter. Bei Ermittlungen zu einer Serie an Banküberfällen führt die Spur schließlich unverhofft zu seiner Tochter. Doch der Bankräuber hat eine gefährliche Gabe. Der Film scheint eher für generische Actionfilm-Fans gemacht und lässt die dreckige Ästhetik vermissen, die so typisch für Rodriguez ist. Für Action-Fans, die gerne den Sinn für Realität im Kino verlieren.