Berlinale 2022 - Tag 5

Nach „Ghost Town Anthology“ und „Hygiéne Sociale“ hat es Denis Côté jetzt bereits zum dritten Mal in den Wettbewerb der Berlinale geschafft. In seinem neuen Film „Un été comme ça - That Kind of Summer“ widmet sich der gebürtige Kanadier drei Nymphomaninnen, die sich aufgrund ihrer Sexsucht „behandeln“ lassen wollen.

Bild aus dem Film „Un été comme ça - That Kind of Summer“ (Filmverleih)

Die hypersexuellen Frauen begeben sich für die mehrwöchige Therapie in ein abgelegenes Haus am See. Für 26 Tage sollen sie sich ihrer Gelüste entledigen, doch erleiden immer wieder Rückfälle und suchen trotzdem nach möglichen Sexualpartnern. Das Drama ist ein zuweilen spannend aufbereitetes Porträt eines medial zu wenig beachteten Themas, verliert sich aber oft im männlichen Blick.

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Die Schweiz schickt mit „Drei Winter“ den neuen Film von Michael Koch ins Rennen um die Bären. Im Zentrum der Geschichte steht eine Beziehung, die durch einen lebenseinschneidenden Tumor auf eine harte Probe gestellt wird.

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Tragödien der Menschheitsgeschichte werden in der Regel früher oder später filmisch ausgeschlachtet. Der Wettbewerbsbeitrag „Frieden, Liebe und Death Metal“ beschäftigt sich mit dem 2015 stattgefundenen Terroranschlag im Pariser Bataclan, bei dem 89 Konzertbesucher*innen ums Leben kamen.

Bild aus dem Film „Frieden, Liebe und Death Metal“ (Constantin Film, Studio Canal)

Der von wahren Begebenheiten inspirierte Film wird aus der Perspektive eines Paares erzählt, das den Vorfall nur knapp überlebte. Der spanische Regisseur Isaki Lacuesta wechselt zwischen einer Hauptzeitebene, in der das Trauma ein Jahr nach den lebensverändernden Geschehnissen verarbeitet wird, und Rückblenden, die die folgenschwere Nacht der Tragödie zeigen. Packend inszeniert und großartig gespielt (allen voran Noémie Merlant weiß zu beeindrucken), doch in seiner manchmal auf Schockfaktor gebauten Inszenierung ebenso unverantwortlich, sowohl gegenüber Verbliebenen als auch den Opfern der Geiselnahme.

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Direkt vor der Premiere von „Frieden, Liebe und Death Metal“ fand die Verleihung der European Shooting Stars vor. Unter der Patenschaft der spanischen Schauspielerin Natalia de Molina, die selbst vor einigen Jahren European Shooting Star war wurden zehn aufstrebenden Schauspieler*innen aus Europa ausgezeichnet. Die Shooting Stars wurden bereits zum 25. Mal ausgezeichnet, in den verganenen Jahren zählten Schauspieler*innen wie Carey Mulligan, Alicia Vikander oder Riz Ahmed. Aus Österreich waren schon etwa Nina Proll mit dabei, übrigens im gleichen Jahr wie Daniel Craig. Die Preisträger für 2022 sind Gracija Filipović (Kroatien), Marie Reuther (Dänemark), Anamaria Vartolomei (Frankreich), Emilio Sakraya (Deutschland), Clare Dunne (Irland), Hanna van Vliet (Niederlande), João Nunes Monteiro (Portugal), Timon Sturbej (Slowenien), Evin Ahmad (Schweden) und Souheila Yacoub (Schweiz).

In der Schiene „Encounters“ hatte neben den Filmen „Journal d'Amérique“ und dem Film „Unruh“ aus der Schweiz auch eine österreichische Koproduktion ihre Premiere: Der Film „A Little Love Package des Argentiniers Gastón Solnicki.