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Film-WM Gruppe A

Film-WM Gruppe A

Ein Blick auf die Kandidaten aus Russland, Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay
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von (Stadtneurotikerin)
Heute stellen wir euch die Teilnehmer der Gruppe A vor: Russland, Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay. Es ist eine Gruppe der Außenseiter, doch sie wollen sich alle von ihrer besten Seite zeigen. Unter ihnen befindet sich jedoch auch ein heißer Favorit. Könnte ein Oscar-Liebling auch die fiebernden Herzen der WM-Meisterschaft im Sturm erobern und sich den Siegestitel holen?

Loveless

Russland
Das lieblose Drama von Andrey Zvyagintsev, das dennoch unsere Herzen berührt, hat eine lange Reise hinter sich. Premiere feierte der Film vor Rund einem Jahr in Cannes und galt schon damals als Anwärter für zahlreiche Preise. Vielfach auf Festivals gesehen, mehrfach ausgezeichnet - und trotzdem konnte sich „Loveless“ in der entscheidenden Nacht trotz Nominierung nicht den Fremdsprachen-Oscar sichern. Nun bekommt das deprimierende Drama über einen Jungen, der auf Grund der Lieblosigkeit, die in seinem Elternhaus herrscht und davonläuft, eine zweite Chance. Ein Weltmeister-Titel könnte die Enttäuschungen der Oscar-Nacht wieder ungeschehen machen.

Barakah Meets Barakah

Saudi-Arabien
Mahmoud Sabbaghs romantische Komödie hatte ihre Premiere 2016 auf der Berlinale und bahnte sich ihren Weg bis in unsere heimischen Kinosäle. Nach einem Gastspiel auf den österreichischen Leinwänden, drohte der Film über die skandalöse Romanze zwischen einem Mann aus der Mittelschicht und einem It-Girl aus einer wohlhabenden Familie jedoch in Vergessenheit zu geraten. Ein Weltmeister-Titel könnte den Film für immer aus dem Abseits holen.

Clash

Ägypten
Dieser politische Thriller von Mohamed Diab wurde ebenfalls in Cannes zum ersten Mal gezeigt und war danach noch auf vielen internationalen Festivals zu sehen. Der Film, der ausschließlich in einem Arrestwagen des Militärs spielt, zeigt der ägyptischen Politik die rote Karte und wählt als Taktik einen friedlichen Protest in diesem brisanten, politischen Spiel.

Senor Kaplan

Uruguay
Álvaro Brechners Komödie, die ebenfalls auf zahlreichen Filmfestivals zu sehen war, handelt vom 76-jährigen Herrn Kaplan, der im zweiten Weltkrieg nach Uruguay floh und dort seither ein ruhiges Leben in einer jüdischen Gemeinschaft lebt. Doch als ihm zu Ohren kommt, dass ein deutscher Nazi sich seit Jahren an der Küste Uruguays versteckt, beschließt er auf Nazi-Jagt zu gehen. Von Defensive hält der Alte wohl nicht so viel. Vielleicht ist das ja die richtige Taktik, um bei dieser Weltmeisterschaft als Sieger hervorzugehen.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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