Sarajevo Film Festival
Sarajevo Film Festival - Tag 7

Sarajevo Film Festival - Tag 7

Filme, Stars, Glamour und Bettler: Das Sarajevo Film Festival zeigte heute seine massiven Diskrepanzen.
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von (themovieslave)
Zum ersten Mal ausgeschlafen, schaffte ich es knapp aber doch noch ins Morgenscreening zu kommen, wo um 09:30 der slowenische Film „Slovenian Girl“ gezeigt wurde. Dieser zählt in meinen Augen zu den besten Beiträgen des (dieses Jahr eher schwächeren) Wettbewerbprogramms.

Gleich im Anschluss ging ich zum Festival Square, wo das ”Coffee with...“ mit Oliver Hirschbiegel, Guy Hibbert und James Nesbitt stattfand, die über die Entstehung des gestern gescreenten Filmes „Five Minutes To Heaven“ sprachen. Vor allem Nesbitt zeigte sich von Sarajevo als Stadt schwer begeistert und hob die vielen Veränderungen heraus, die seit seinem letzten Besuch hier passiert sind. Nesbitt war 1996 für Dreharbeiten von „Welcome to Sarajevo“ in der bosnischen Hauptstadt.

Einen eher enttäuschenden Wettbewerbsbeitrag schaute ich mir gleich im Anschluss an: „Men On The Bridge“, ein türkisches Werk, wirkt wie ein mit Schauspielern gedrehter Dokumentarfilm, der obendrein noch die Zuschauer langweilte. Obwohl seine türkeikritische Botschaft gut rüberkommt, ändert das leider nichts an der Tatsache, dass auf Grund von zuwenig dramaturgischen Entwicklungen der Film eher steif wirkt.

Im Anschluss ging ich zu einem Mittagessen für alle Akkreditierte, das in einem öffentlichen Park stattfand. Dort wurde ich wieder einmal daran erinnert, wieso ich dieses Event so sehr schätze: Man ist nah an den Filmemachern, was mein heutiges Gespräch mit Horacio Comandule, dem Hauptdarsteller aus „Gigante“ bewieß. Ich gratulierte ihm zu dem Film und wir kamen in ein langes Gespräch über (unabhängiges) Filmemachen, die Lage für Künstler in seinem Heimatland Argentinien und über viele andere Themen.

Bei diesem geladenen Mittagessen konnte ich jedoch eine große Diskrepanz des Festivals beobachten: Einerseits versucht sich Sarajevo (von Jahr zu Jahr erfolgreicher) als ein glamouröses Filmfestival zu verkaufen und für diese zehn Tage im Jahr die vielen Probleme zu vergessen. Andererseits beobachtete ich heute, wie ältere, obdachlose Menschen und auch ein paar Kinder zum Buffet kamen. „Accreditated Guests Only“ war die Antwort, die sie überall bekamen und die Sicherheitsbeamten versuchten die armen „Störenfriede“ ohne viel Aufsehen wieder wegzuschicken. Zumindest erbarmte sich einer der Beamten gegen Ende der Veranstaltung einer alten Frau halbvolle, angebrauchte Wasserflaschen zu geben...

Danach schlug wieder der Glamour ein: Halb Sarajevo war abgesperrt, in der Innenstadt tummelten sich die Menschen, da Mickey Rourke angekommen ist. Er wird übermorgen beim Coffee with... zu Gast sein, bevor dann am Abend „The Wrestler“ im Open Air läuft.

Dort wiederrum lief heute „Fish Tank“, das neue Drama von Andrea Arnold. Auch nach diesem Film stellte ich fest, dass das Open Air Programm sehr viel besser ist als die Wettbewerbsfilme.
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Der Autor
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themovieslave

Forum

  • wie ich dich kenne

    hast du sicher gleich die handynummern mit mickey rourke getauscht zwecks kaffeetrinken nächste woche.
    Wäre cool wenn du mich der heißen gillian anderson irgendwann vorstellen könntest,
    du clubmaster
    20.08.2009, 10:38 Uhr