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    Romeo und Julia gone bad

    Martin und Rosemarie lieben sich, kommen aber aus unterschiedlichen Elternhäusern. Sie ist katholisch, rebelliert aber vor allem gegen den dominaten patriachischen Vater und nennt sich Ruby. Martin wurde vom Vater und der Großmutter erzogen und rebelliert gegen alles: Die Erziehung, die Schule, die Gesellschaft. Nachdem sie gemeinsam ausreißen wollen und der Versuch schief geht, wird sie in ein katholisches Mädchenheim gesteckt, in dem die strengen Regeln der Ordenschwestern gelten. Er kommt ebenso in ein Heim, die Umstände erinnern aber mehr an ein Arbeitslager...

    DIe Geschichte beginnt anfangs wie Romeo und Julia in der DDR, erfährt nach dem ersten Teil aber einen großen Umschwung: Die Liebenden werden unüberwindbar getrennt und sie beide müssen für ihr Vergehen leiden. Während Rosemarie von den Schwestern maltretiert wird, fristet Martin sein Dasein in am Ende der Nahrungskette in einem Heim, wo die Leiter ihre Dominanz auskosten und die Älteren die Jüngeren genauso schinden. Beide versuchen an ihrer Liebe festzuhalten um die harten Zeiten zu überstehen.

    Der erste Teil des Films wird in schwarzweiß gehalten, gegen Ende erfolgt ein Switch zur Farbe. Hier erfolgt auch ein inhaltlicher Schnitt, umgesetzt ist dies großartig. Eine besondere Kameraführung gibt Von Jetzt an kein Zurück etwas spezielles.
    Schauspielerisch brillieren Victoria Schulz und Anton Spieker, die beiden Hauptdarsteller machen den Film aus.

    Eine interessante Geschichte mit tollen Darstellern - Empfehlung!
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    02.07.2015
    22:39 Uhr
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    Von jetzt an kein Zurück

    Westdeutschland 1968. Zwei sehr unterschiedliche Familien. Zum einen wäre da die Familie rund um Rosemarie, die unter einem autoritären Vater leidet. Dieser lässt seine Frau nicht arbeiten, und erhebt die Hand gegen seine Kinder. Selbst ein Blick unter den Rock, ob sie noch Jungfrau ist, scheint für ihn normal. Alls was nicht seinen Moralvorstellungen entspricht, muss mit aller Kraft unterbunden werden.
    Auf der anderen Seite ist die Familie rund um Martin. Der Vater ist ein Kriegsheimkehrer und bezieht Invalidenpension, seine Frau hat ihn verlassen und zusammen mit Martin und der dementen Großmutter leben sie in einer kleinen Wohnung.
    Zusammen versuchen die beiden Teenager gegen die Steifheit der Gesellschaft zu rebellieren. Nachdem dies immer weiter eskaliert, werden beide getrennt in Heime gebracht. Rosemarie kommt in ein katholisches Frauen Kloster und Martin in ein Knabenheim. Schläge, Dementierungen und Strafen stehen an der Tagesordnung.
    Von den Folgeschäden ihrer Heimzeit, erzählt das letzte Drittel im Film.

    Von jetzt an kein Zurück ist ein schweres schwarz/weiß Melodrama, das erschüttert. Die 60er jahre werden nicht nostalgisch verklärt dargestellt. Am Schluss bleiben ein paar Fragen offen, was aber sichtlich gewollt ist. Es soll kein geschönter Blick in die Vergangenheit sein, sondern eher ein Aufschrei gegen die Untaten der 60er und gegen das Vergessen.
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    02.07.2015
    18:33 Uhr