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    Fuchur goes America

    Nach dem überwältigend großen Erfolg der ersten Verfilmung des Kinderromans von Michael Ende unter der Regie von "Das Boot"-Regisseur Wolfgang Petersen machten sich die amerikanischen Warner Bros. Studios im Jahre 1990 daran, eine US-amerikanische Fortsetzung zu drehen. Dazu mussten sie sich eine neue Geschichte ausdenken und weil die Kinder von damals längst erwachsen waren mussten auch neue Darsteller her. Mit Jonathan Brandis hatten sie einen hoffnungsvollen Nachwuchsteenager gefunden, der später mit "Seaquest DSV" und "Sidekicks" sehr populär wurde, leider jedoch eines Tages plötzlich Selbstmord beging. Einer mehr, der den Druck der Glitzerwelt Hollywoods nicht verkraftet hat. Die Fortsetzung der tollen Geschichte über Bastian Balthasar Bux, der in das Land der Fantasie reist, um es vor dem Untergang zu bewahren, hat die gesellschafts- und literaturkritische Dimension der Vorlage weitestgehend eingebüßt bzw. hat sie nicht in das Jahr 1990 transferiert. Statt dessen setzt er auf eine brauchbare Fortsetzungsgeschichte und die gestörte Vater- Sohn-Beziehung, die durch Bastians Reise nach Fantasien schließlich wieder ins rechte Lot gerückt wird. Das höhere Budget und das amerikanische Filmstudio im Hintergrund merkt man dem Film sehr stark an, was zum Einen die Optik ziemlich auffrischt, leider dem Pathos jedoch Tür und Tor öffnet.

    Für mich persönlich war dieser Film im Alter von 13 Jahren der Schlüssel zur endgültigen Begeisterung für das Kino. Er ist einer der wenigen, den ich mir im Kino sogar zwei Mal angeschaut habe. Heute, viele Jahre danach, sehe ich den Film natürlich differenziert, aber die Erinnerung an diesen magischen Moment, mit dem so vieles begann, was danach kam, wird mir immer sehr kostbar bleiben.
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    06.03.2015
    09:36 Uhr