da hat wer "lebanon" gesehen... und wenig daraus gelernt. aber die intention war wohl eher einen macho-film nach altvater peckinpahs bauart zu drehen als einen echten anti-kriegsfilm. und so wird unter der devise "ideale sind friedlich. die geschichte ist grausam" selbst das widerständigste weichei zur "maschine" herangezogen – unter missachtung der genfer konvention, by the way:
dass ein kriegsgefangener, der sich nicht nur ergibt, sondern auf knien um sein leben fleht, kaltblütig vom platoonführer und großen moralischen vorbild(!) erschossen wird, quasi als initiationsritus für den neuling – war das damals, unter alter filmkonvention, auch schon so? oder wurden hier heutige, entmenschte und jeden military code of conduct sprengende übergriffe auf damalige zeiten übergestülpt? der krieg im deutschland des jahres 1945 war der letzte, in dem sich die USA moralisch unzweideutig und von politischem konsens getragen auf die seite des "guten" gestellt haben (wollen): und diese eigene einschätzung will jetzt beschmutzt werden? oder merkt man heutzutage schon gar nimmer was diese filmsequenz bedeutet...?
technisch und ästhetisch gesehen ok, aber kein vergleich zur emotionalen dichte, die "lebanon" aus der klaustrophobischen beengtheit eines panzers und der eingeschränkten sicht des zielfernrohrs herausholen kann – und inhaltlich trotz aller einwände weit erträglicher als der retro-romantische, picksüß verlogene "saving private ryan".
NB: nicht hitler hat zum totalen krieg aufgerufen, sondern goebbels.