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    Whodunit?

    Die Geschichte wird anregend erzählt, wobei sie vor allem in der ersten Hälft scharf gewürzt ist. Dann ahnen wir, dass wohl ein Mord geschehen sein muss, später vermuten wir sogar zwei. Wir kennen auch die Angeklagten: ein Liebespaar (Mathieu Amalric und Stéphanie Cléau), beide verheiratet, heimliche Treffen in einem Hotel. Nichts Genaues weiß man nicht. Und das bleibt so bis zum Schluss. Dabei drängt sich die Frage auf wie in jedem Krimi ‘Whodunit‘, Wer war’s?
    So wird die Spannung eine zeitlang hochgehalten, die Schärfe verfliegt, die Verhöre ziehen sich in die Länge. Die Meisten bleiben bis zum Ende und danach im Unklaren wer’s war. Ein Hinweis auf die Lösung wird in zehn Sekunden geboten. Wer das verpasst - und das haben wohl die meisten meiner Nachbarn – geht raus im Bewusstsein: juristisches Fehlurteil. Die Liebenden waren es auf jeden Fall nicht.
    Vielleicht lacht sich Regisseur Amalric ins Fäustchen und erwähnt die vielen Hinweise, die er uns geliefert hat: die Pflaumenmarmelade, im Paket verpackt, Schwiegermutter und Apothekerin nahm es in Empfang, trägt Gummihandschuhe und hantiert mit einer Einwegspritze, Amalrics Ehefrau Léa Drucker isst ständig Marmelade. Und ein vermuteter Mord war wohl gar keiner? Wenn es der Sinn dieses Krimis war, eine Diskussion über den oder die Mörder anzustiften, dann hat er seinen Zweck voll erfüllt.
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    18.05.2015
    10:03 Uhr
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    The Blue Room

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2014
    ist leider kein BLUE VELVET oder AUS MANGEL AN BEWEISEN. Mathieu Amalric inszeniert sich selbst in einer „Affaire fou“. Ein braver, erfolgreicher und lang verheirateter Unternehmer verfällt einer Dame, wo sich der Ehemann aus Krankheitsgründen schon bald ins Jenseits verabschiedet. Was sich nach einer einfacheren Beziehung anhört, entwickelt sich zum Albtraum. Ein Mord geschieht. Wen wird das Gericht als Schuldigen ansehen?

    Die Story ist so spannend wie wenn man einer Schnecke bei der Fortbewegung zuschaut. Habe keine Ahnung warum der solide Schauspieler dieses Werk für die Regie ausgewählt hat, denn Neues hat der Film nicht anzubieten. Ganz im Gegenteil - auch 76 Minuten können sich ziehen.
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    17.05.2014
    07:25 Uhr