Forum zu Serena

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    Durchwachsen

    Eine starke Frau in den Wäldern North Carolinas, die für ihren Mann nicht nur Ehefrau sondern ebenso Partnerin ist. Mit ihrem Kommen ändert sich aber alles in dem Dorf, denn Eifersucht zerfrisst die Menschen...

    Als erstes bemerkt man die wunderschönen Bilder und die imposante szenische Aufbereitung. Die Musik untermalt die Handlung, die sehr langsam und bedächtig erzählt wird. Diese braucht nämlich einige Zeit um in Gange zu kommen. Erst mit dem letzen Viertel "passiert" wirklich etwas, davor plätschert die Geschichte vor sich hin.

    Obwohl das Duo Bradley Cooper und Jennifer Lawrence perfekt harmoniert und auch schauspielerisch eine bravouröse Leistung zeigt, kann ich mich nicht für ihre Geschichte erwärmen. Toby Jones hingegen überzeugt mich vollends.

    Serena kommt für mich einfach nicht in die Gänge, so schön die Inszenierung auch ist. Aber es wird mehr als eine Stunde damit verbracht ihre Geschichte zu erzählen, die jeden Tag mit einer Bettszene endet.
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    12.12.2015
    23:10 Uhr
  • Bewertung

    Liebe, Hass und Tod

    Diesmal hat Susanne Bier einen echten Abenteuerfilm gemacht und nicht mit Blut gespart. Sie hat hochwertige Ingredienzen verwendet. Lange Zeit sah es nach einem Liebesfilm aus, so heftig wurde geliebt. Dann entstand eine Machtfrage: ist die Titelheldin (Jennifer Lawrence) ihrem Ehemann George Pemberton (Bradley Cooper) gleichberechtigt oder sogar überlegen? Wird sie sich in der Wildnis von North Carolina unter den Holzfällern behaupten? Galloway (Rhys Ifans) bringt etwas transzendentale Metaphorik ins Spiel. Erst zeigt er George wo der Puma umherstreift, dann sieht er sich als Serenas Gehilfe. Ein Zwischenkapitel über Ökologie oder Gewinnstreben dient nur als Vorspiel für das Finale. Jetzt kommt Korruption hinzu und schließlich der erste Mord. Alles Peanuts bisher! Ein Fehltritt aus der Vergangenheit belastet George. Gerade die durch eine Fehlgeburt traumatisierte Serena steigert die Spannung weiterhin. Hier läuft Jennifer Lawrence zur Höchstform auf. Aus überbordender Liebe wird Hass und Todessehnsucht, eine Rachegöttin von shakespeareschem Ausmaß. Eine Prophezeiung beschert ihr sogar noch Galloway, einen Killer, während George ein fatales Treffen mit seinem Puma hat.
    Die Natur steht stumm und dient als optischer Kommentar. Hier hat Susanne Bier etwas aufgerüstet, Anfangs in goldenen Farben des Indian Summer, später düster mit wolkenverhangenem Mond. Alles spielt sich in einem engen, dichtbewaldeten Tal ab. Eine eigene Welt, aus der weder George noch Serena entkommen können.
    Gelegentlich stört das Pathos ein wenig und der deutsche Dialog wirkt bisweilen etwas abgegriffen. Aber sonst: genug Spannung, kein Happy End, dafür aber packend.
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    18.12.2014
    21:42 Uhr