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    Drama um die schwierige Beziehung eines Jugendlichen zu seinem V

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    In sehr ruhigen Bildern erzählt die junge argentinische Regisseurin Celina Murga ihre Geschichte zwischen Jorge, einem erfolgreichen Arzt in Buenos Aires, der sowohl beruflich als auch privat ein Doppelleben führt und seinem ältesten Sohn Nicolàs, der von dem immer stärker erwachenden Interesse seines Vaters an ihm sehr überrascht bzw. eigentlich überfordert ist. Sehr glaubwürdig und natürlich schildert sie die immer größer werdende Unsicherheit Nicolàs’, wie er mit dem für ihn neuen Interesse seines Vaters an ihm umgehen soll und dabei für seinen kleinen Bruder und seine Schwester da zu sein, die ihn auch immer wieder brauchen. Weniger geglückt ist hingegen die Überleitung bzw. Vorbereitung der Wende, die in der zweiten Hälfte des Filmes eintritt, da die Ereignisse, die dann folgen, aus der Situation und der Beziehung, die Nicolas zu seinem Vater hat, nicht wirklich erklärbar sind. Ebenso fehlt jede Reaktion des Vaters auf die Rebellion seines Sohnes – fast so, als hätte er sich aus dem Staub gemacht, worauf es aber ebenfalls keine Hinweise gibt. Stattdessen bricht er den Erzählstrang zwischen Vater und Sohn abrupt ab und endet nach der Geburtstagsfeier von Andrea mit Nicolas’ Aufbruch ins Ungewisse. Man wird daher den Eindruck nicht los, als wären der Regisseurin hier entweder das Budget oder die Ideen ausgegangen. Das hinterlässt den Film daher in einem unvollendeten bzw. halbherzig konzipierten Zustand. In so mancher langen Sequenz ohne Worte wären Einblicke in Nicolàs’ Gedanken hilfreich gewesen.
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    13.02.2014
    17:13 Uhr