Forum zu The Purge: Anarchy

vom heim des one-percenters aus dem ersten teil nun zur großen masse der nicht ganz so wohlhabenden, die sich weder ein ticket ins purge-freie ausland leisten können noch ausgeklügelte sicherheitsmaßnahmen für ihre wohnung – und zu den unfreiwillig auf der straße gestrandeten, die für zwölf lange stunden zum freiwild werden.

marodierende gangs, der durchgeknallte nachbar, der seiner gekränkten männlichkeit in der nacht seines lebens genugtuung verleihen, oder die betrogene ehefrau, die die ständigen demütigungen nicht länger ertragen will; reiche weiße, die sich ihre version der hunger games erkaufen und als "systemfehler" brandmarken, sobald sie selbst in gefahr geraten... so weit so bekannt. eine neue qualität der "säuberungen" bringen aber paramilitärische einheiten und riesige trucks mit überwachungsmonitoren, die direkt von den staatlichen verkehrskameras gespeist werden: ja, die menschenhatz hat methode, es ist ein veritabler krieg der regierenden oberschicht gegen arme, kranke und farbige. erste aufrufe zum widerstand folgen...

fazit: "alles rennet, rettet, flüchtet" mit dem üblichen gemetzel, dazu ein bissel hunger games und ethnic cleansing – doch die 99-percenter schlagen zurück. vermutlich in teil 3...
spannender als teil 1 und näher dran an der realität als einem lieb ist.

The Purge: Anarchy ist ein guter und sehr interessanter Film.
Auf der einen Seite kann man ihn als einfachen Actionfilm mit leichtem Endzeitszenario ansehen. Hierbei ist die Action und die Story gut und unterhalten. Der Film bleibt bis zum Schluss spannend.
Auf der anderen Seite kann man über den Grundgedanken des Filmes diskutieren. Eine Gesellschaft, die mit der Gewalt nicht mehr fertig wird und daher für 12 Stunden alles erlaubt. Kleine Gangs, die einfach töten was sich bewegt und reiche Leute, die sich ärmerer Personen kaufen, damit auch sie töten können, nur eben ohne irgendwelche Konsequenzen.
Allein der Gedanke, an ein derartiges Szenario, lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Die Frage die ich mir stelle ist nur, wie weit wir von ähnlichen Verhältnissen entfernt sind.
The Purge: Anarchy ist auf alle Fälle keine Enttäuschung.

Ich bin begeistert! Während der erste Teil "gut" war, war der zweite Teil erstaunlicherweise noch einmal um Klassen besser! "The Purge: Anarchy" ist bei weitem seit langem einer der besten Filme, die ich in diesem Genre gesehen habe. Interessant von Anfang an, spannend und immer für Wendungen gut. Ich liebe dieses Material. Wie wäre es denn mit einem dritten Teil, der noch besser ist als Teil 2? Aber andererseits weiß ich nicht, wie man das noch steigern könnte...

Diese Fortsetzung ist völlig anders als der intensive erste Teil. Das Szenario ist offener und dadurch ergeben sich sowohl Vor- als auch Nachteile dem Vorgänger gegenüber. Weiterhin toll funktioniert die Sozialsatire, wobei leider am Ende etwas zu sehr überzeichnet wird, es gibt aber immer wieder sehr beklemmende Szenen, die an die hohe Qualität des Nachdenk-Stoffs aus Teil eins wunderbar anschließen.
Frank Grillo ist ein überzeugender Sympathieträger und insgesamt gefallen die neuen Aspekte, die eingebracht werden, gut. Etwas schade ist, dass sich die Action-Szenen zum Selbstzweck stark gehäuft haben, was zwar verständlich ist, da die Story auf die Straße rausgebracht wurde, gleichzeitig ist die Gewalt aber dadurch lange nicht mehr so schockierend wie in Teil eins, sondern ein bisschen inflationär.
Dennoch sehr gelungene Fortsetzung.