Forum zu Philomena

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83.1% Bewertung
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    Der verlorene Sohn

    Philomena wurde mit 17 schwanger und daraufhin vom Vater ins Kloster gesteckt. Ihr Kind wurde ihr weggenommen und an Amerikaner vermittelt - Jahrzehnte später beichtet sie es ihrer nun Erwachsenen Tochter, die davon einem gescheiterten Journalisten erzählt.
    Eine Mutter, die ihren Sohn finden will und ein Journalist, der wieder schreiben will finden einander und machen sich auf die Suche nach dem verlorenen Sohn. Was sie dabei aufdecken ist traurig und freudig zugleich.
    Judy Dench als Philomena, die Trotz großer Verluste immer noch glaubt und Steve Coogan als Martin Sixsmith, der erst lernen muss, Dinge zu akzeptieren, die sich nicht mehr ändern lassen.
    Traurige "Human Interest" Story über das Zelebrieren kleiner Erfolge und Akzeptieren von Rückschlägen.
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    24.01.2015
    21:39 Uhr
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    Ausgewogen inszeniert und überzeugend gespielt

    Stephen Frears' Drama überzeugt in zwei sehr wichtigen Kategorien sein Publikum: in der Ausgewogenheit zwischen dem kritischen und investigativen Journalisten (der für die Kirchenkritiker steht) und der zur Vergebung und zum Voranschreiten bereiten Mutter sowie mit seinen tollen Schauspielern. Natürlich war es nicht anders zu erwarten, dass Judy Dench in ihrer Rolle überzeugen würde, durch die behutsame, aber zielstrebige Regie bekommt ihre zerbrechliche und zugleich starke Rolle besonderes Gewicht. Ein Film, der im Nachhinein immer wieder in den Gedanken nachklingt - in dem geschilderten Schicksal und seinem Ausgang zugleich.
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    25.05.2014
    23:37 Uhr
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    Die Suche

    Stephen Frears hat ein warmherziges Drama abgeliefert, das auf einer wahren Begebenheit beruht und das hauptsächlich von der titelgebenden Hauptfigur Judi Dench ausdrucksstark getragen wird.
    Nach 50 Jahren sucht eine Mutter ihren Sohn, den die Nonnen ihr damals, weil sie unverheiratet war, weggenommen und verkauft haben. Die ‘unbarmherzigen‘ Magdalen Sisters, die jedes Kind in Irland kennt, werden erwähnt und eine Assoziation zum Film von Peter Mullen drängt sich auf.
    Die gemeinsame Suche mit dem Journalisten Martin (Steve Coogan) ist ein Roadmovie, das vom Gegensatz der beiden Hauptfiguren lebt. Alter, Geschlecht und Bildung können kaum unterschiedlicher sein. Darauf basiert der Witz der Dialoge. Und das verhindert wiederum, dass es eine Herz-Schmerz-Geschichte wird. Außerdem nimmt der Handlungsverlauf immer wieder neue, unerwartete Wendungen und macht das ganze Unternehmend zusehends spannend.
    Frears spart nicht mit Kritik an der katholischen Kirche. Doch weil Philomena lange Zeit eine gläubige Christin war, versucht sie immer wieder mit verständnisvollen Gegenargumenten die kirchliche Position zu verteidigen. Der Szene im Beichtstuhl erhält da eine zentrale Bedeutung für ihren Sinneswandel.
    Und selbst nachdem fast alles geklärt und das Schicksal des Sohnes erforscht ist, legt Frears noch eine emotionale Schippe menschlicher Größe drauf. Das irische Symbol der Harfe führt Philomena und Martin nochmals in das Kloster des Grauens zurück. Die damals verantwortliche Schwester zeigt keinerlei Gesinnungsänderung und beharrt auf ‘Sünde‘. Philomena kann ihr schweren Herzens vergeben.
    Damit erhält eine zentrale Aussage des Films eine generelle Bedeutung: Verzeihen ist einen Eigenschaft, die nur der Mensch hat und die wertvoller ist als Rache und ideologischer Starrsinn.
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    07.03.2014
    10:28 Uhr