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2 Bewertungen
45% Bewertung
  • Bewertung

    Der Kuss des Bösen

    Der Film spielt auf zwei Ebenen, die nicht leicht voneinander unterscheidbar sind, weil die Handlung ständig von der einen in die andere wechselt. Zusätzlich wird die Spannung erhöht, weil es da noch einen Zwischenbereich gibt, von dem aus es in die reale bzw. die surreale Welt geht. Neben diesem Wechsel sind noch teils blutige Schocker eingebaut.
    Mit viel Konzentration kann man einen realen Handlungsstrang ausmachen, der linear von A nach B verläuft. Ehepaar mit drei Kindern stellt einen neuen Gärtner Camiel ein. Der nistet sich mit einer vierköpfigen Crew bei der Familie ein. In der Ehe von Marina (Hadewych Minis) und Richard (Jeroen Perceval) gibt es Probleme, Richard verliert seinen Job. Der Garten wird völlig neu gestaltet und von der Familie bleiben nur die Kids am Leben.
    Gleich zu Beginn wird die skurrile Szenerie eröffnet, indem ein heruntergekommener Waldschrat bei irgendjemandem klingelt und bittet ein Bad nehmen zu dürfen. Bunuel-mäßig laufen später zwei Windhunde durchs Haus und der frühere Gärtner mitsamt Ehefrau werden mafiamäßig entsorgt.
    Alex Warmerdam, der Spezialist fürs Abstruse, steuert mit der Handlung haarscharf an der Realität entlang mit szenischen Ausbuchtungen ins Unerwartete, ins Unmögliche oder sogar ins Widersinnige. Dabei geht er grenzüberschreitend vor, d.h. mitunter auch todbringend. Hier werden manche Fantasien, Zwangsvorstellungen oder Wünsche konsequent zu Ende gedacht, die wir uns durch unsere zivilisatorische Domestizierung nicht zutrauen würden. Das kann schon mal brachiale Gewalt sein. Wenn z.B. der Krankenbesuch des Hausarztes eine Bedrohung darstellt, quasi ein Eindringen in den Borgman Kosmos, muss der Mann erschossen werden. Andere Schocker entpuppen sich als Albträume, sind aber deshalb auch nicht harmloser. Alle Aktionen haben hier keine Folgen, der Zuschauer aber eine Menge zu verarbeiten.
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    06.02.2016
    13:57 Uhr
  • Bewertung

    Borgman

    Dieser Film ist wohl der eigenartigste überhaupt. Wenn man ihn sich ansieht, ohne vorher die (ausführlichere) Inhaltsangabe gelesen zu haben, fragt man sich die ganze Zeit: "Was passiert da? Wie bitte? Hää?" und fragt sich, was die Intentionen der einzelnen Charaktere sind und warum diese so reagieren wie sie es tun. Es ist einfach alles nur ein riesiges Fragezeichen. Der Film ist absolut absurd und für mich in die Sparte "undefinierbar" einzuordnen. Ich persönlich verstehe die guten Bewertungen, die der Film durchaus laut IMDB hat, nicht. Schon am Anfang kam er mir etwas skurril und sonderbar vor, was sich im Laufe des Films erst noch vertieft hat. Ich persönlich kann somit leider keine positive Reaktion auf "Borgman" geben.
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    17.02.2015
    13:50 Uhr