Eine gelungene Umsetzung eines Theaterstücks in einen Film. Fünf Freunde, darunter Zwei Ehepaare und ein Musiker treffen sich zum Abendessen. Ausgehend vom Namen des zu erwartenden Kindes von Anna (Judith El Zein) und Vincent (Patrick Bruel) entsteht eine heftige Diskussion darüber. ‘Wie kann man heute seinen Sohn bloß ‘Adolf‘ nennen.‘ Der Streit eskaliert bis zu geheimen Spitznamen und Vergehen aus Kindertagen, Vorhaltungen über Geiz und Egomanie. Man sagt sich alles, was man so bisher unter dem Verschluss der Freundschaft verborgen gehalten hatte. Witzige und geistreiche Dialoge schwirren pfeilschnell durch den Raum, wobei die Spannungsschraube bis an die Schmerzgrenze weiter angezogen wird. Jeder führt eine scharfe Klinge (Florett nicht Säbel!). Als die Namensgebung als Joke aufklärt wird, ist noch lange nicht Schluss. Dann geht es ans Eingemachte. Auch innereheliche ‘dicke Hälse‘ werden frei gekotzt. Der Gipfel scheint erklommen als der Musiker Claude (Guillaume De Tonquedec) zugibt ein Verhältnis mit der Mutter von Babou (Valérie Benguigui) und Vincent zu haben. (Kurzer Cameo der großen Dame des französischen Films Francoise Fabian). Es wird vorübergehend todernst, bevor es locker weitergeht.
Eine nie stattgefundene Affäre zwischen Claude und Anna wird nur in verschiedenen Stellungen mit ekstatischen Sexschreien karikiert.
Die Geburt von Annas Baby, das eigentlich nie Adolf /Adolph heißen sollte, hat noch zwei Überraschungen parat. Nach ernster Dusche fühlen sich Akteure und Zuschauer innerlich gereinigt und können die wieder gefestigte Freundschaft der Fünf genießen. Französisch leicht, mit Esprit und Charme und vor allem blitzgescheit.