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    Alles \'Scheiße\'

    Der Titel ist von einem patriotischen Song aus Skandinavien, der Film selbst ist ein grotesker Schocker mit Brechreizpotential. Es wird versucht den Weg des jungen Nikolaj (Asmund Hoeg) in die Punkszene darzustellen. Vater Magnus (Sven Nordin) ein Altlinker, Mutter wird überfahren, Nikolaj ist auf sich allein gestellt. Vater und Sohn trauern getrennt, jeder für sich allein. Doch mit der Gewaltbereitschaft des Jungen ist der Spaß vorbei. Er hasst alle und alles, denn alles ist ‘Scheiße‘, auch die Freiheit. Aussagen der Sexpistols aus ihren Texten geben dem Jungen die nötige Motivation. Der gemeinsame Urlaub mit dem Vater im Nudistencamp ist auch nicht der Bringer. Eine Diskussion zwischen einer FKKlerin und Nikolaj zeigt Gemeinsamkeiten auf. Mehr nicht. Derweil betätigt sich Magnus als männlicher Hase (Jägersprache!).
    Wenn die Söhne Norwegens so wie Nikolaj sind, Gute Nacht. Destruktion als Gestaltungsprinzip verbunden mit Hedonismus. Anfangs gab es noch Vater-Sohn Gespräche, aber nach der Torte kann man nur noch kotzen. Das scheint wohl der Sinn des Schockers zu sein. Nikolaj schockiert durch sein Äußeres, als das nichts mehr bringt wird er autoaggressiv.
    Soll der Film eine visionäre Warnung sein oder ein gesellschaftlicher Spiegel? Mich hat er vor allem eins: angeekelt. Der Humor hat mich nicht erreicht. Alles in allem fand ich den Film wie Nikolaj die Freiheit. Dazu brauche ich eine Tüte.
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    25.10.2014
    11:09 Uhr