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    Evolution der Gewalt


    Guatemala. Eine Leiche, ein paar Polizisten und viele Schaulustige. So beginnt Fritz Ofners „Evolution der Gewalt“. Seit 36 Jahren kämpfen die Einwohner Guatemalas für bessere Lebensbedingungen – vergeblich. Nun haben sie es satt zu kämpfen, die meisten nehmen ihren Alltag so hin wie er eben ist – voller Konflikte, Gewalt und Verbrechen. Es gibt aber auch solche, die nicht ans Aufgeben denken, die weiterhin um ihre Rechte, ihre Freiheit, ein ruhiges, gewaltfreies Leben kämpfen.

    Ofner urteilt nicht, er kommentiert nicht. Die Bilder, die er zeigt, sind echt und authentisch – und erschreckend. Allerdings bleiben dem Zuschauer Bilder konkreter Gewalt erspart. Es reicht auch das, was gezeigt wird. Weinende Angehörige bei einem Gerichtsprozess, bei dem der Richter gelangweilt gähnt, manchmal sogar wegnickt. Gewalt gehöre zum Alltag in Guatemala – es ist nichts mehr Besonderes.

    Ein beeindruckender und dennoch erschreckender Film, bei dem meist jene verlieren, die für das Land so wichtig wären und etwas ändern könnten: die Kinder.
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    24.03.2012
    18:33 Uhr