1 Eintrag
1 Bewertung
65% Bewertung
  • Bewertung

    Kunst & Sex

    Der Film verarbeitet das ’Tagebuch’ der Anais Nin. Er spielt in den wilden 30er Jahren in Paris. Damals war das Dreiecksverhältnis zwischen der Autorin Nin (Maria de Medeiros), Henry Miller (Jack Ward) und seiner Ehefrau June (Uma Thurman) ein Skandal. Zumal hier jeder der drei etwas mit jedem/jeder hatte. Das bumsfidele Künstlermilieu mit seiner freien Liebe war eine einzige Provokation. Am Rande wird auch die Veröffentlichung des’ Wendekreises’ erwähnt, aber hauptsächlich geht es nur um das Eine. Es entsteht der Eindruck, dass Schriftsteller sexgetriebene Wesen seien, die neben dem Saufen nur immer daran denken und dementsprechend handeln.
    In der Originalvorlage steht die obsessive Liebesbeziehung zwischen Henry und Nin und den beiden Frauen untereinander im Gegensatz zur schriftstellerischen Konkurrenz. Sowohl Nin als auch Henry können keine Kritik vertragen und so entzweien sie sich, obwohl sie nicht von einander lassen können. Die geistige Auseinandersetzung unter Kollegen führt bei Henry zu Ladehemmung bei Nin zur Hinwendung an June. Erzählt wird in Hochglanzbildern stimmungsvoll unterlegt mit Musik aus dieser Zeit. Einige gute Schnittfolgen und Übergänge sind gelungen, können aber gewisse Längen nicht verdecken, obwohl das F-Wort häufig praktiziert wird. Amüsanter Zeitvertreib für Zuschauer und Akteure mit Verweisen ins Literatenmilieu.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    15.03.2012
    10:42 Uhr